Flüchtlinge - Bulgarischer Präsident verteidigt Merkels Politik

Sofia (APA/dpa) - Der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew verteidigt die Flüchtlingspolitik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel....

Sofia (APA/dpa) - Der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew verteidigt die Flüchtlingspolitik der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Es scheint einfach zu sein, neue Mauern zu errichten und die anderen zu verjagen“, sagte er der Deutschen Welle am Mittwoch. Doch werde man bald „feststellen, dass hinter unseren neu aufgebauten Mauern nichts Wertvolles mehr zum Verteidigen übrig geblieben ist“.

Gemeinsame europäische Werte und geschichtliche Erfahrungen seien „unsere Stärke und nicht unsere Schwäche“, fügte Plewneliew hinzu. Vor dem EU-Türkei-Gipfel an diesem Donnerstag und Freitag forderte Plewneliew erneut, dass die Verhandlungen mit Ankara auch auf die Landgrenzen der Türkei mit Griechenland und mit Bulgarien ausgeweitet werden. Die EU dürfe sich „nicht nur auf diejenigen Migranten konzentrieren, die aus der Türkei (über die Ägäis) zu den griechischen Inseln kommen“.

Diese Forderung hatte bereits Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow in einem Brief an EU-Ratspräsident Donald Tusk publik aufgestellt. Sofia befürchtet, dass nach der Schließung der Balkanroute von Flüchtlingen nach Westeuropa nun durch Bulgarien eine alternative Route entstehen könnte. Bulgarien war eines der ersten Länder, das seine Grenze zur Türkei mit einem Zaun gesichert hat.