USA fordern Freilassung von in Nordkorea inhaftiertem US-Studenten
Washington/Pjöngjang (APA/AFP) - Die Vereinigten Staaten haben an Nordkorea appelliert, einen dort zu Arbeitslager verurteilten US-Studenten...
Washington/Pjöngjang (APA/AFP) - Die Vereinigten Staaten haben an Nordkorea appelliert, einen dort zu Arbeitslager verurteilten US-Studenten zu begnadigen. Der 21-jährige Otto Frederick Warmbier solle sofort freigelassen werden, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, am Mittwoch in Washington.
Der Student von der Universität Virginia war vom Obersten Gerichtshof Nordkoreas wegen „feindlicher Aktivitäten“ zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
Nach Angaben der Staatsmedien des kommunistisch regierten Landes soll Warmbier gestanden haben, ein Banner mit einer politischen Botschaft aus einem Mitarbeiterbereich seines Hotels in Pjöngjang entwendet zu haben. Demnach hatte ihn die Mutter eines Freundes um „eine Trophäe“ gebeten. Sie habe ihm ein Auto im Wert von 10.000 Dollar (gut 9000 Euro) oder für den Fall seiner Festnahme 200.000 Dollar für seine Familie versprochen.
In einem vom US-Fernsehsender CNN verbreiteten Video sprach Warmbier bei einer Pressekonferenz Ende Februar vor in- und ausländischen Journalisten in Pjöngjang unter Tränen vom „schlimmsten Fehler meines Lebens“. Der junge Mann war den nordkoreanischen Angaben zufolge mit einem Touristenvisum eingereist, um die „Fundamente der Einheit“ des Landes zu erschüttern. Dabei habe der Student „unter der Anleitung der US-Regierung“ gehandelt. Bei der geplanten Ausreise nach Peking Anfang Jänner wurde er festgenommen.
US-Sprecher Earnest warf Pjöngjang am Mittwoch vor, US-Bürger als „Faustpfand für eine politische Agenda“ zu missbrauchen. Warmbier ist einer von insgesamt drei in Nordkorea festgehaltenen US-Bürgern.