Konflikte

Syrische Kurden wollen autonome Region ausrufen

Die für Mittwoch geplante Ausrufung einer kurdischen Autonomieregion wurde verschoben. Ankara hatte wiederholt gedroht, einen Kurdenstaat nicht zu dulden.

Damaskus – Die syrischen Kurden wollen nach eigenen Angaben eine autonome Region im Norden des Bürgerkriegslandes ausgerufen. „Die Föderation wird das Zusammenleben garantieren und sichern“, sagte Kurdensprecher Idriss Nassan am Mittwoch. Ursprünglich war die Ausrufung bereits für Mittwoch geplant, was im Lauf des Tages jedoch verschoben wurde. Die Gründe dafür waren zunächst unklar, die Gespräche zwischen Vertretern aus der Region würden jedoch am Donnerstag fortgeführt, sagte Nassan der Deutschen Presse-Agentur. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von „logistischen Gründen“ für die Verschiebung.

Das Autonomiegebiet soll auch drei bereits existierende Selbstverwaltungen in Nordsyrien einschließen. Bestimmende politische Kraft in der Region ist die syrisch-kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD). Sie ist der syrische Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PYD kontrolliert weite Gebiete im Norden Syriens und führt diese faktisch bereits autonom. Die türkische Regierung hatte wiederholt gedroht, dass sie einen Kurdenstaat in Nordsyrien nicht dulden werde. (dpa, tt.com)