Marokko droht nach Westsahara-Streit mit Abzug seiner Blauhelme

New York (APA/dpa) - Nach einem Streit um Aussagen von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Konflikt in der Westsahara droht Marokko mit dem A...

New York (APA/dpa) - Nach einem Streit um Aussagen von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Konflikt in der Westsahara droht Marokko mit dem Abzug aller seiner Blauhelme aus Friedensmissionen. Das Land habe mitgeteilt, dass es zunächst seine Teilnahme am Einsatz in der Westsahara inklusive des Beitrags von etwa 2,7 Millionen Euro pro Jahr einstellen werde, sagte ein UN-Sprecher am Mittwoch (Ortszeit) in New York.

Zudem habe Marokko mit dem Abzug aller 2.300 derzeit entsandten Blauhelmsoldaten gedroht. Der Streit war ausgebrochen, weil UN-Chef Ban die Kontrolle Marokkos über die Westsahara als „Besatzung“ bezeichnet hatte. Aus Protest waren in Marokkos Hauptstadt Rabat Tausende Menschen auf die Straße gegangen.

In einem Gespräch mit Außenminister Salaheddine Mezouar habe der UN-Chef die Situation nicht ausreichend geklärt, schrieb Marokko nun an die Vereinten Nationen und forderte eine offizielle Stellungnahme von Ban. Das lehnte dessen Sprecher Stephane Dujarric ab.

Der Streit um die Westsahara schwelt seit vier Jahrzehnten. Nachdem Spanien die ehemalige Kolonie im Nordwesten Afrikas 1975 aufgegeben hatte, teilten Marokko und Mauretanien sie zunächst unter sich auf. Als Mauretanien seine Ansprüche 1979 aufgab, besetzte Marokko auch den übrigen Teil des Gebietes.

~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA028 2016-03-17/05:30