Europas Leitbörsen zur Eröffnung höher erwartet
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Donnerstag mit höheren Kursen erwartet. Der Fut...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Donnerstag mit höheren Kursen erwartet. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 notierte eine halbe Stunde vor Handelsstart um 0,49 Prozent höher bei 3.085 Zählern. Für den Londoner FTSE-100 zeichnete sich ein Plus von 0,45 Prozent ab, für den Frankfurter DAX ein Aufschlag von 0,46 Prozent.
Die Aussicht auf noch länger niedrige Zinsen in den USA dürfte die Aktienmärkte dabei beflügeln. Die US-Notenbank Fed hatte am Vortag wie erwartet den Leitzins unverändert gelassen, gleichzeitig aber das Tempo aus der Zinswende genommen. Sie dürfte nun ihre Geldpolitik in diesem Jahr langsamer straffen als bisher beabsichtigt.
Das habe die Stimmung der Investoren an den Finanzmärkten aufgehellt, kommentierten die Analysten des japanischen Investmenthauses Nomura die Signale der Notenbanker. Die Anleger an der Wall Street hatten in der Folge positiv reagiert - der US-Leitindex Dow Jones Industrial war auf dem höchsten Stand des Jahres aus dem Handel gegangen.
Experte Harm Bandholz von der italienischen Großbank Unicredit gab aber zu bedenken, dass die Fed noch vorsichtiger geworden sei, obwohl sich das Umfeld verbessert habe. Die US-Währungshüter hatten im vergangenen Dezember erstmals seit der Finanzkrise ihre Zinsen wieder angehoben. Indem sie jetzt das Tempo künftiger Leitzinsanhebungen drosselten, reagierten sie auf die schwächelnde Weltwirtschaft. Andererseits zeigten sich die Notenbanker mit Blick auf die US-Wirtschaft eher zuversichtlich.
Während die Anleger die Nachrichten von der Fed noch verarbeiten, richten sich die Blicke schon auf aktuelle Konjunkturdaten sowie die geldpolitische Entscheidung der Bank of England. Insbesondere der Phili-Fed-Indikator und die Frühindikatoren dürften als Hinweise auf den Zustand der US-Wirtschaft Beachtung finden.
Am deutschen Aktienmarkt dürften am Morgen zunächst zahlreiche Jahreszahlen die Anleger beschäftigen, wobei einige Unternehmen mit ihren Dividenden locken - so etwa die Lufthansa: Das billige Kerosin verschaffte Deutschlands größter Fluggesellschaft im vergangenen Jahr ein dickes Gewinnplus. Nachdem die Aktionäre für 2014 leer ausgegangen waren, sollen sie für 2015 nun eine Dividende von 50 Cent erhalten. Beim Wertpapierhändler Lang & Schwarz (L&S) notierten die Papiere am Morgen vor dem Handelsbeginn trotzdem als schlechtester Dax-Wert mit mehr als 2 Prozent im Minus. Allerdings hat der Aktienkurs seit Mitte Februar auch kräftig zugelegt.
Vorbörslich am stärksten nachgefragt im Dax waren nach der Vorlage endgültiger Zahlen die Papiere von HeidelbergCement. Sie verteuerten sich um rund eineinhalb Prozent. Auch der Zementhersteller erhöht nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr die Ausschüttung an seine Investoren.
Mit Jahreszahlen stehen unterem anderem auch der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall der Spezialchemiekonzern Lanxess , der Gabelstaplerhersteller Kion , der Abfüllanlagenhersteller Krones sowie Wacker Chemie im Blick.
Gut am Markt kaum die frisch veröffentlichte Bilanz von United Internet an: Umsatz und Ergebnis des Telekomanbieters kletterten wie angepeilt kräftig und die Aktionäre dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Auch im laufenden Jahr soll das Wachstum weitergehen - wenn auch etwas verhaltener. Die Aktie führte vor dem Börsenauftakt den TecDAX mit knapp 3 Prozent Kursgewinn an.
Überdies dürften gleich zwei Immobilienunternehmen die Anleger besonders beschäftigen: Die MDax-Papiere von Tag Immobilien verloren vorbörslich am Index-Ende nach einer Aktienplatzierung mehr als 2 Prozent. Aktien von Patrizia Immobilien kletterten indes nach der Vorlage von Jahreszahlen vor dem Handelsstart um knapp 4 Prozent und waren damit Spitzenwert im SDAX.
Derweil macht Spezialchemiekonzern Evonik Schlagzeilen mit einer möglichen Milliardenübernahme in den USA: Das Unternehmen verhandelt laut „Wall „Wall Street Journal“ über den Kauf von einer der beiden Sparten von Air Products & Chemical
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