Februar-Inflationsrate sank dank billiger Spritpreise auf 1,0 Prozent
Deutlich gestiegen sind Gastronomie- und Hotelpreise. Wohnen, Wasser, Energie blieben relativ preisstabil.
Wien – Österreich hat im Februar mit 1,0 Prozent die zweithöchste Teuerung in der Europäischen Union verzeichnet. Wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag weiter mitteilte, fiel die jährliche Inflationsrate im Dezember sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten EU um 0,2 Prozent gegenüber Jänner.
Im Vormonat Jänner betrug die Preissteigerung im Jahresabstand noch 1,2 Prozent. Ausschlaggebend für den Rückgang waren die deutlich gesunkenen Preise für Treibstoffe, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit. Die Preise in der Gastronomie und Hotellerie zogen deutlich an.
Der bedeutendste Preistreiber im Jahresabstand waren Bewirtungsdienstleistungen (+3,8 Prozent) und Beherbergungsdienstleistungen (+4,1 Prozent). Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ verteuerten sich im Februar durchschnittlich um 1,1 Prozent. Als relativ preisstabil erwies sich die Ausgabengruppe „Wohnung, Wasser, Energie“ mit einem Plus von 0,2 Prozent. Als Haupreisdämpfer des Verbraucherpreisindexes (VPI) wirkten im Februar die Kosten für Treibstoff (-13,4 Prozent). Im Jänner waren die Treibstoffpreise im Jahresabstand um 9,8 Prozent gesunken.
Vergleicht man die Spritpreise mit denen unserer Nachbarn, ist Österreich ein „Sprit-Diskonter“. So koste eine 50-Liter Tankfüllung mit Diesel in Italien im Schnitt um 12 Euro mehr als in Österreich. Auch in Kroatien, Deutschland, Slowenien und Ungarn sei Diesel teurer.
Noch größer sei die Preisdifferenz bei Eurosuper. „Wer 50 Liter Super in Deutschland tankt, zahlt um fast 10 Euro mehr als in Österreich, in Italien sogar um rund 16 Euro mehr“, rechnete Verkehrs club Österreich-Experte Markus Gansterer am Donnerstag vor.
In diesem Kontext hat Gansterer einen Reisetipp. Heuer sei auf jeden Fall mit Wartezeiten und Staus infolge der Grenzkontrollen zu rechnen. „Für alle, deren Urlaubsziel gut mit der Bahn erreichbar ist, ist die Anreise mit der Bahn zu empfehlen“, meint Gansterer.
Teuerungsraten in der Union und im Euroraum
Die niedrigsten Teuerungsraten verzeichneten im Februar Zypern (minus 2,2 Prozent) und Rumänien (minus 2,1 Prozent). Insgesamt 15 EUminus Staaten verbuchten negative jährliche Raten.
Hinter Belgien und Österreich kamen Malta (plus 1,0 Prozent), Schweden (plus 0,8 Prozent), Litauen und Tschechien (je plus 0,5 Prozent), Estland (plus 0,4 Prozent), Niederlande und Ungarn (je plus 0,3 Prozent), Portugal (plus 0,2 Prozent) sowie Dänemark und Griechenland (je plus 0,1 Prozent).
Bei den Staaten mit negativen Inflationsraten lagen hinter Zypern und Rumänien noch Bulgarien und Spanien (je minus 1,0 Prozent), Slowenien (minus 0,9 Prozent), Kroatien und Lettland (je minus 0,6 Prozent), Luxemburg und Slowakei (je minus 0,3 Prozent), Deutschland, Italien, Irland und Polen (je minus 0,2 Prozent) sowie Frankreich und Finnland (je minus 0,1 Prozent). Keine Daten lagen aus Großbritannien für den Februar vor.
Preistreiber im Euroraum waren Restaurants und Cafes (plus 0,13 Prozentpunkte), Mieten (plus 0,08 Prozentpunkte), während Treibstoffe für Verkehrsmittel (minus 0,49 Prozentpunkte), flüssige Brennstoffe (minus 0,24 Prozentpunkte) und Gas (minus 0,10 Prozentpunkte) am stärksten senkend wirkten. (apa, tt.com)