Austro-Satelliten der BRITE-Konstellation sehen Sterne in neuem Licht

Graz/Toronto/Breslau (Wroclaw) (APA) - Zwei im Jahr 2013 ins All geschickte österreichische Satelliten - „UniBrite und TUGSAT-1/BRITE-Austri...

Graz/Toronto/Breslau (Wroclaw) (APA) - Zwei im Jahr 2013 ins All geschickte österreichische Satelliten - „UniBrite und TUGSAT-1/BRITE-Austria“ - sollen mit ihren aufgezeichneten Daten über die Helligkeitsschwankungen anvisierter Sterne Aufschluss geben. Weiters erwartet man sich Erkenntnisse über deren Eigenschaften und inneren Aufbau. Dabei erscheinen die Sterne wortwörtlich in neuem Lichte. Drei Publikationen geben darüber Auskunft.

Kanadische, polnische und österreichische Forscher arbeiten gemeinsam an der Mission „BRITE-Constellation“. Die österreichischen Satelliten „TUGSAT-1“ und „UniBRITE“ wurden im Februar 2013 als erste von insgesamt fünf Nano-Satelliten gestartet. Die rund acht Kilogramm schweren Würfel mit einer Seitenlänge von etwa 20 Zentimetern umkreisen in rund 800 Kilometern Höhe die Erde. Jeder der Nano-Satelliten hat ein optisches Teleskop mit CCD-Detektor zur Präzisions-Photometrie heller Sterne.

„Unser TUGSAT-1 hat seither nicht nur mehr als 700 Millionen Kilometer auf seiner Kreisbahn zurückgelegt, sondern vor allem an die 300.000 wissenschaftliche Datensätze aufgenommen“, wie Otto Koudelka, Leiter des Grazer Teilprojektes „BRITE Austria/ TUGSAT-1 von der TU Graz der APA schilderte. Selbiges gelte für „UniBRITE“ der Universität Wien, der gleichzeitig mit TUGSAT-1 gestartet wurde.

Eine der wenigen Möglichkeiten, um mehr über die Entwicklungsgeschichte und Struktur massereicher Sterne zu erfahren, ist die Beobachtung ihrer Schwingungen, oder Pulsationen, wie es die Experten nennen. Diese schlagen sich optisch wiederum in Helligkeitsschwankungen nieder: „Vergleichbar mit Beben auf der Erde können wir auch sogenannte Sternenbeben beobachten. Dieses unterschiedlich ausgeprägte Schwingen der Sterne erlaubt uns Rückschlüsse auf deren Innenleben“, schilderte Konstanze Zwintz vom Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck.

Die „BRITE-Constellation“ beobachtet diese Schwankungen, die sich in der Größenordnung von einem Millionstel oder noch weniger der Gesamthelligkeit der Sterne bewegen, gleichzeitig in zwei unterschiedlichen Farbspektren. Aufgrund der Mehrfarbenoption können geometrische und thermische Effekte in der Analyse der beobachteten Phänomene getrennt werden. Nun werden die ausgewerteten Daten „Schritt für Schritt“ publiziert. Drei Publikationen mit österreichischer Autoren- und Co-Autorenschaft sind am Donnerstag erschienen.