Nachrichtendienst: Schweden ist Ziel russischer Propaganda

Stockholm (APA/dpa) - Russland versucht nach Einschätzung des schwedischen Nachrichtendienstes, durch psychologische Kriegsführung Einfluss ...

Stockholm (APA/dpa) - Russland versucht nach Einschätzung des schwedischen Nachrichtendienstes, durch psychologische Kriegsführung Einfluss auf politische Entscheidungen in dem EU-Land zu nehmen. Das ist dem Jahrbuch der Sicherheitspolizei (Säpo) zu entnehmen, das am Donnerstag in Stockholm vorgestellt wurde.

Darin heißt es, dass Russland extreme Bewegungen unterstütze und gezielt falsche Informationen in Schweden verbreite. „Das kann zum Beispiel Propaganda von russischen Medienunternehmen sein, die zum Ziel hat, unsere Wahrnehmung der Realität zu beeinflussen“, sagte Wilhelm Unge, Chefanalytiker für Spionageabwehr. Als Beispiel nannte er einen gefälschten Brief, der angeblich von Verteidigungsminister Peter Hultqvist unterzeichnet war. Darin wurde der Ukraine angeboten, schwedische Waffen zu kaufen.

Der Nachrichtendienst geht davon aus, dass mehr als ein Dutzend russische Diplomaten in Schweden Spione sind. Das Personal der Botschaft sei 2015 aufgefordert worden, Schweden zu verlassen. Andere Spione kämen mit Delegationen und als Mitarbeiter von Firmen und Fluggesellschaften ins Land.