Vatileaks-Prozess auf 6. April vertagt

Rom (APA) - Der Prozess im Vatikan um die illegale Weitergabe vertraulicher Dokumente an zwei Journalisten ist nach drei Sitzungen auf den 6...

Rom (APA) - Der Prozess im Vatikan um die illegale Weitergabe vertraulicher Dokumente an zwei Journalisten ist nach drei Sitzungen auf den 6. April vertagt worden. Die Ärzte der angeklagten hochschwangeren PR-Agentin Francesca Chaouqui hätten ihr 20 Tage Bettruhe verordnet, bestätigte der vatikanische Sprecher Federico Lombardi am Donnerstag.

Der sogenannte Vatileaks-2-Prozess war am Samstag nach dreimonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Der am 24. November eröffnete Prozess war Anfang Dezember auf unbestimmte Zeit vertagt worden, um die Auswertung des E-Mail- und SMS-Verkehrs sowie WhatsApp-Nachrichten zwischen zwei Angeklagten abzuwarten und war am Samstag fortgesetzt worden.

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen über wirtschaftliche Missstände in der römisch-katholischen Kirche durch die Enthüllungsjournalisten Fittipaldi und Gianluigi Nuzzi, die sich illegal die Akten einer päpstlichen Untersuchungskommission beschafft hatten. Angeklagt sind im Prozess auch der Mitarbeiter des ranghohen Kurienprälaten Vallejo Balda, Nicola Maio, und Chaouqui. Den Angeklagten drohen jeweils bis zu acht Jahre Haft.

Die Journalisten sollen die Geheimdokumente von Chaouqui und Vallejo Balda bekommen haben, die zusammen mit Maio früher für eine von Papst Franziskus eingerichtete Wirtschaftsprüfungskommission arbeiteten. Ein Gesetz zum Schutz von Informanten existiert im Vatikan nicht.