Aktivisten: Assad muss für Tausende tote Häftlinge bestraft werden
Damaskus/Genf (APA/dpa) - Syriens Machthaber Bashar al-Assad muss nach Ansicht syrischer Aktivisten für den Tod Zehntausender Häftlinge in d...
Damaskus/Genf (APA/dpa) - Syriens Machthaber Bashar al-Assad muss nach Ansicht syrischer Aktivisten für den Tod Zehntausender Häftlinge in den Gefängnissen des Regimes zur Verantwortung gezogen werden. „Ohne Gerechtigkeit kann es in Syrien keinen Frieden geben“, sagte der Menschenrechtler Masen Darwisch am Donnerstag in Genf am Rande der Friedensgespräche.
„Ohne Gerechtigkeit wird jede politische Lösung wie eine Zeitbombe sein, die jederzeit hochgehen kann.“ Laut Schätzungen seien seit 2011 bis zu 50.000 Menschen in syrischen Gefängnissen gestorben, viele durch Folter, erklärte Darwisch, der mehrfach in Haft saß und 2015 aus dem Land floh. Vor Beginn der Revolution vor fünf Jahren sei dort gefoltert worden, um an Informationen zu gelangen. „Seit 2011 gibt es Folter der Folter wegen, um Menschen zu zerstören und ihre Seelen und Körper zu töten.“
Hanada al-Refai von der Syrischen Organisation für Kriegsopfer forderte, Assad müsse verurteilt werden. Er sei der Mörder, der grünes Licht für die Verbrechen gegeben habe, erklärte die Aktivistin, die selbst mehrere Monate in syrischer Haft saß.
Die Aktivisten verwiesen auf mehr als 50.000 Fotos von Toten in syrischen Gefängnissen, die ein früherer syrischer Militärfotograf mit dem Decknamen Caesar 2013 aus dem Land geschmuggelt hatte. Menschenrechtler sehen die Bilder als Beleg für systematische Verbrechen des Regimes gegen die Menschlichkeit. Die Bilder zeigen Tausende ausgemergelte Leichen mit schweren Misshandlungsspuren.