Kriminalstatistik 2015 - Deutlich mehr Wohnungseinbrüche in Salzburg
Salzburg (APA) - Im Bundesland Salzburg sind im Vorjahr laut Kriminalstatistik 2015 insgesamt 30.366 Delikte angezeigt worden. Damit wurde e...
Salzburg (APA) - Im Bundesland Salzburg sind im Vorjahr laut Kriminalstatistik 2015 insgesamt 30.366 Delikte angezeigt worden. Damit wurde ein leichter Anstieg von 0,4 Prozent gegenüber 2014 verzeichnet. Im Zehn-Jahres-Vergleich ist das nach Angaben der Polizei der drittniedrigste Wert. Allerdings gab es 2015 um ein Drittel mehr Wohnungseinbrüche. Bei den Gewaltdelikten kam es jedoch zu einem leichten Rückgang.
Die Aufklärungsquote ist mit 45,9 Prozent um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Sie liegt damit auf dem Niveau von 2014, informierte die Landespolizeidirektion Salzburg am Donnerstag in einer Aussendung. Auffallend ist, dass es bei den Einbrüchen in Wohnungen und Wohnhäusern (633 Fälle) zu einem 35,5-prozentigen Anstieg kam. Die Aufklärungsquote sank hier um 5,6 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent.
Bei den Wohnungseinbrechern handle es sich oft um professionelle Banden, sagte der Leiter des Landeskriminalamtes, Albert Struber, im APA-Gespräch. Dass die Tätergruppen sehr mobil seien, mache die Ermittlungsarbeit nicht leichter. Zwei große Einbruchserien aus dem Vorjahr seien jetzt aber aufgeklärt worden. Diese Fälle würde erst in der Kriminalstatistik des nächsten Jahres aufscheinen, erklärte Struber. Es handelt sich dabei um 60 bis 70 Tatorte im Raum Salzburg und im angrenzenden Oberösterreich, für die ein Serbe und ein Kosovare verantwortlich gemacht werden. Die beiden sitzen derzeit in Wien in Haft. Weiters werden 27 Tatorte im Pongau und Pinzgau zwei Österreichern zugerechnet, die es vor allem auf Tresore abgesehen haben und mittlerweile in Salzburg inhaftiert sind. Der Abgleich von Spuren und die Zuordnung zu den Tatorten habe einige Zeit in Anspruch genommen, so der Polizist.
„Wir haben in den letzten Jahren die Prävention und die Tatortarbeit forciert“, erläuterte Struber die polizeilichen Maßnahmen. Zur Aufklärung der Einbrüche kommen kooperative Ermittlungsgruppen zum Einsatz. Polizisten der Kriminaldienstgruppen der Bezirke arbeiten dabei mit den Beamten des Landeskriminalamtes zusammen. Zudem sei auch der Informationsaustausch mit den Kollegen in anderen Bundesländern und auch mit der Polizei in Bayern intensiviert worden.
Zu den „Big Five“ der Deliktgruppen in der Kriminalstatistik zählen auch die Kfz-Diebstähle. Hier kam es ebenfalls zu einer Steigerung. 2015 wurden 137 Fälle angezeigt, das sind um 5,4 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor. Die Aufklärungsquote ist hier von 26,9 Prozent im Jahr 2014 auf 19,7 Prozent gesunken.
Bei den 2.513 Gewaltdelikten im Vorjahr gab es allerdings um 67 Fälle weniger als 2014, das ist ein Rückgang um 2,6 Prozentpunkte. Mehr als 80 Prozent der Fälle wurden laut Polizei geklärt. Im Bereich Cybercrime sanken die Fälle von 535 auf 522 (minus 2,4 Prozent). Im Bereich der Wirtschaftskriminalität gab es einen leichten Rückgang von 1,3 Prozent auf 2.642 Delikte. Die Aufklärungsquote wurde von 61,7 Prozent auf 63 Prozent leicht erhöht.
Der Anteil der „fremden Tatverdächtigen“ an der Gesamtkriminalität in Salzburg hat sich mit 40,6 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich gegenüber 2006 (30,5 Prozent) um zehn Prozentpunkte erhöht. Im Jahr 2015 handelte es sich bei den insgesamt 15.991 Tatverdächtigen um 9.499 Österreicher und um 6.492 „Fremde“. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 wurden insgesamt 12.537 Tatverdächtige verzeichnet, davon waren 8.713 Österreicher und 3.824 „Fremde“. 2014 machte der Anteil an „fremden Tatverdächtigen“ 36,7 Prozent aus.