Flüchtlinge - Ai Weiwei ließ sich in Idomeni die Haare schneiden

Athen (APA/AFP) - Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat sich im Flüchtlingslager Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien...

Athen (APA/AFP) - Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat sich im Flüchtlingslager Idomeni an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien die Haare schneiden lassen. Er habe ohnehin einen Haarschnitt nötig gehabt, aber zugleich sei das Schneiden der Haare an diesem Ort „symbolisch“, sagte Ai Weiwei am Donnerstag. „Nun habe ich einige meiner Haare auf Dauer hier zurückgelassen, sie werden nie zu mir zurückkehren.“

Ai Weiwei kümmert sich schon seit Tagen um das Schicksal der Flüchtlinge im Südosten Europas. In Idomeni stellte er am Samstag einen weißen Flügel im Schlamm auf und ermöglichte es einer Syrerin, unter einer Plastikplane im Regen Klavier zu spielen.

In der vergangenen Woche sorgte Ai Weiwei für Aufsehen, als er sich für das Magazin „India Today“ am Strand von Lesbos fotografieren ließ. Dabei stellte er das Bild des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi nach, das im September um die Welt gegangen war. Die Leiche des dreijährigen syrischen Buben, der bei der Überfahrt nach Griechenland ertrunken war, wurde an einen türkischen Strand geschwemmt. Fotos von dem Buben sorgten weltweit für Entsetzen.