GlaxoSmithKline-Chef verlässt Pharmakonzern nach über 30 Jahren
London (APA/Reuters) - Der größte britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline muss sich nach einem neuen Chef umsehen. Der langjährige Vorstands...
London (APA/Reuters) - Der größte britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline muss sich nach einem neuen Chef umsehen. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Andrew Witty werde sich im März kommenden Jahres von seinem Posten verabschieden, kündigte das Unternehmen am Donnerstag an. Witty steht Glaxo seit 2008 vor.
Der 51-Jährige arbeitet bereits seit mehr als drei Jahrzehnten für die Firma aus Brentford. Jüngst musste Witty mit Gegenwind kämpfen. Einige Investoren hatten eine Aufspaltung des Konzerns gefordert. Witty betonte in einem Telefoninterview mit Reuters, sein Abgang stehe damit in keinem Zusammenhang: „Ich kann ihnen versichern, der Aufsichtsrat steht geschlossen hinter der Strategie und Struktur des Unternehmens.“
Unter der Leitung von Witty ist aus Glaxo ein Konzern geworden, der sowohl rezeptfreie Gesundheitsprodukte wie Sensodyne-Zahnpasta und Voltaren-Schmerzgel anbietet aber auch hochpreisige Arzneien und Impfstoffe im Sortiment hat. Den Verkauf von nicht-verschreibungspflichtigen Arzneien stärkte Witty durch einen komplexen Deal mit dem Schweizer Pharmariesen Novartis. Zuletzt hatten Investoren wie der Großaktionär Neil Woodford einen Verkauf der Gesundheitsproduktesparte gefordert, die rund ein Viertel zum Gesamtumsatz beiträgt, und welche ihrer Meinung nach keine Synergien mit dem Rest des Glaxo-Geschäfts aufweist. Witty wies dies im Gespräch mit Reuters zurück. Er betonte, dass der Markt für neue Medikamente umkämpfter als je zuvor sei, was den Verkauf von rezeptfreien Mitteln umso attraktiver mache. Zudem könne dadurch die teure Forschung und Entwicklung neuer Arzneien querfinanziert werden. Jüngst hatten neue Produkte wie die HIV-Medikamente Tivicay und Triumeq sowie die Lungenmittel Breo und Anoro das Geschäft von Glaxo angekurbelt.
Wittys Rückzug kündigte sich Insidern zufolge bereits an. Demnach hat Aufsichtsratschef Philip Hampton schon mit Anteilseignern über die Notwendigkeit für eine Nachfolge gesprochen. Witty sagte, er habe noch keine Pläne für seine Zeit nach Glaxo. Er könne sich jedoch vorstellen, weiterhin in der Pharmabranche zu arbeiten.
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