Gabriel hofft auf Ende der Sanktionen gegen Russland
Berlin/Moskau (APA/Reuters) - Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich trotz aller Meinungsverschiedenheiten und Konflikte f...
Berlin/Moskau (APA/Reuters) - Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat sich trotz aller Meinungsverschiedenheiten und Konflikte für einen intensiveren Dialog mit Russland ausgesprochen. Angestrebt werden sollte auch, bis zum kommenden Sommer die Bedingungen zu schaffen, um die geltenden EU-Sanktionen gegen Russland aufzuheben, sagte Gabriel am Donnerstag vor dem Deutsch-Russischen Forum in Berlin.
„In der Tat muss das unser gemeinsames Ziel sein.“ Darüber hinaus plädierte er dafür, ähnlich wie die EU momentan mit den USA ein Freihandelsabkommen auszuhandeln versuche, „mit aller Kraft ein solches Abkommen auch mit der Russischen Föderation anzustreben“. Er wisse, dass das kein kurzfristiges Ziel sein könne. Man sollte das aber in den Blick nehmen.
Generell müsse es auch in dem aktuell sehr schwierigen deutsch-russischen Verhältnis darum gehen, „trotz unterschiedlicher Standpunkte im Gespräch zu bleiben“. Der Kontakt zwischen beiden Ländern sei derzeit durch vielerlei politische Konflikte und Differenzen erschwert. „Der Dialog leidet auch darunter, dass beide Seiten nur die ihnen genehmen Ausschnitte der Realität wahrnehmen“, beklagte Gabriel. Man müsse solche Verzerrungen und negativen Vorbehalte auflösen.
„Ich plädiere sehr dafür, dass unser Russland-Bild nicht einseitig wird“, sagte Gabriel. Aber auch auf russischer Seite gebe es Inakzeptables. Andererseits dürfe man bei allen Problemen mit Russland nicht den russischen Beitrag zur Lösung mancher internationaler Konflikte vergessen - etwa dem über das iranische Atomprogramm. Der Minister hält daher eine Belebung des konstruktiven Dialogs zwischen beiden Seiten für nötig.