Sternstunde brachte Augen zum Leuchten
Durch die Spendenaktion „Sterne leuchten über St. Johann“ konnten 9016 Euro an karitative Einrichtungen übergeben werden.
Von Miriam Hotter
St. Johann i. T. –Auch wenn draußen die Sonne scheint, die ersten Krokusse erblühen und Oster-Dekoration viele Schaufenster schmückt, kommen bei Peter Fischer weihnachtliche Gefühle auf. Der Obmann vom Museums- und Kulturverein in St. Johann organisiert seit vierzehn Jahren die Spendenaktion „Sterne leuchten über St. Johann“ in der Advent-zeit. „Heuer konnten wir 9016 Euro für hilfsbedürftige und behinderte Menschen sammeln“, freute sich Fischer am vergangenen Donnerstag. Die Summe kommt dem Gesundheits- und Sozialsprengel St. Johann, der St. Johanner Hilfsgemeinschaft, der Lebenshilfe Tirol sowie dem Mädchen- und Frauenberatungszentrum zugute.
Der größte Teil geht mit 7391 Euro an die Hilfsgemeinschaft. „Das hat damit zu tun, dass die Vertreter sehr viel Werbung machen“, erklärt Fischer. Außerdem betreibt die Organisation einen Stand beim Adventmarkt, bei dem Besucher die Möglichkeit haben, direkt zu spenden. „Das macht schon viel aus“, weiß Obmann Alois Pletzer, der sein Amt mit 1. April aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen möchte.
Im Spendentopf der Lebenshilfe landeten insgesamt 2531 Euro und damit weit weniger als bei der Hilfsgemeinschaft. Lebenshilfe-Obmann Markus Rottenspacher sieht den Grund dafür im schwindenden Vertrauen. „In der Vergangenheit sind viele Fehler passiert“, sagt er. Außerdem sei die Spendentätigkeit in Kitzbühel ausbaufähig. „Im Vergleich zu anderen Bezirken ist Kitzbühel der schwächste, was Spenden angeht“, erklärt Rottenspacher.
Trotzdem freut er sich über sein Stück vom Spenden-Kuchen. Mit dem Geld will er u. a. Klienten unterstützen, die sich keine Selbstbehalte mehr leisten können.
Den Rest der Summe teilen sich der Gesundheits- und Sozialsprengel mit 690 Euro und das Mädchen- und Frauenberatungzentrum mit 420 Euro. 113 Spender beteiligten sich 2015 an der Aktion, jeder von ihnen erhielt einen Holzstern mit seinem Namen darauf, den die Lebenshilfe herstellt. „Meistens sind es dieselben Namen wie in den Jahren davor“, weiß Fischer. Am Heiligen Abend hängen alle Sterne am Christbaum vor der St. Johanner Kirche. „Zweimal ist es vorgekommen, dass jemand seinen Stern nach Weihnachten mit nach Hause nehmen wollte.“
Der „typische“ Spender gehöre zur Generation 50 plus. „Die hat da mehr übrig“, sind sich die Organisationen einig. Deshalb freut es sie ganz besonders, wenn sich Kinder an der Aktion beteiligen. „Die Anklöpfler haben 400 Euro gespendet“, nennt Fischer ein Beispiel. Solche Spender bringen nicht nur Sterne, sondern auch Augen zum Leuchten.