Börse Frankfurt am Vormittag kaum verändert
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach den jüngsten Kursschwankungen am deutschen Aktienmarkt geben sich die Anleger zurückhaltend. Der deut...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach den jüngsten Kursschwankungen am deutschen Aktienmarkt geben sich die Anleger zurückhaltend. Der deutsche Leitindex DAX trat zuletzt im frühen Handel mit minus 0,08 Prozent praktisch auf der Stelle bei 9.883,84 Punkten.
Wegen des anstehenden „Hexensabbats“ müssen sich die Investoren vor dem Wochenende allerdings auf weitere unruhige Kursbewegungen einstellen. Zum dem großen Verfallstag an den Terminmärkten laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus, was die Kurse oft wild schwanken lässt.
Der Mittelwerteindex MDAX drehte in der Früh auf positives Terrain und stand zuletzt 0,55 Prozent höher bei 20.146,27 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDAX kletterte um 0,66 Prozent nach oben auf 1.611,84 Zähler.
„Die Kapitalmärkte sind immer noch dabei, die Entscheidung der Fed zu verarbeiten“, kommentierte Dirk Gojny von der National-Bank das Geschehen zum Wochenschluss. Der Euro gab zuletzt wieder nach und fiel zurück unter 1,13 US-Dollar. Am Vortag hatte die starke europäische Gemeinschaftswährung auf dem deutschen Aktienmarkt gelastet, da sie den Export erschwert.
Auslöser der starken Umwälzungen an den Devisenmärkten war die US-Notenbank Fed, die zur Wochenmitte signalisiert hatte, dass sie bei künftigen Leitzinsanhebungen einen Schritt langsamer vorgehen will. In der Folge stand der Dollar auf breiter Front unter Druck und die Ölnotierungen stiegen stark. Vor dem Wochenende beruhigte sich die Lage aber wieder.
Impulse versprechen sich die Anleger im späteren Tagesverlauf aus den USA, wo der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan veröffentlicht wird. National-Bank Experte Dirk Gojny verwies zudem auf die anstehenden Reden von zwei US-Notenbankern, die möglicherweise neue Erkenntnisse zur Geldpolitik liefern könnten.
Schwächster DAX-Wert am Morgen war die Münchener Rück, deren Aktie ihre jüngste Talfahrten mit mehr als einem Prozent Kursverlust fortsetzte. Der Rückversicherer hatte zur Wochenmitte mit seinem Geschäftsausblick enttäuscht. Am anderen Index-Ende behaupteten sich RWE-Aktien mit plus rund einem Prozent.
Zu den größeren Verlierern im MDAX gehörten vor der Vorstellung der endgültigen Jahresresultate die Papiere von Salzgitter mit minus eineinhalb Prozent. Bereits Ende Februar hatte der zweitgrößte deutsche Stahlkocher einen deutlich ausgeweiteten Verlust für 2015 präsentiert. Anleger werden am heutigen Tag daher vor allem auf die Dividende schauen. Ausschüttungen gewinnen in Zeiten mickriger Zinsen an Bedeutung.
Anteilsscheine der Deutschen Pfandbriefbank verbilligten sich nach der Zahlenvorlage um mehr als ein Prozent und gehörten ebenfalls zu den MDAX-Schlusslichtern.
Die Papiere des Gabelstapler-Herstellers Kion erreichten dagegen bei 49,78 Euro ein neues Rekordhoch - die Aktien führten zuletzt den Mittelwerteindex mit mehr als vier Prozent Kurszuwachs an. Am Vortag hatte Kion nach einem Rekordjahr weiteres Wachstum prognostiziert. Die Deutsche Bank hob daraufhin am Freitag ihr Kursziel leicht an.
Deutlich bewegte auch eine frischen Kaufempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs für Covestro. Die Papiere der Bayer-Tochter stiegen zuletzt um knapp zweieinhalb Prozent. Die geringe Bewertung des im MDAX notierten Chemietitels sei nach der zuletzt schwachen Kursentwicklung fast unwiderstehlich, schrieb Analyst Jaideep Pandya.
Der Kurs des Mobilfunkanbieters Freenet gab nach dem Einstieg beim größten Telekommunikationsanbieter der Schweiz am TecDAX-Ende um rund eineinhalb Prozent nach. Ein Marktbeobachter sagte, das Geschäft könnte vor allem Besorgnis über weitere Anteilszukäufe auslösen, wodurch die Aussichten für das mittelfristige Dividendenwachstum beschnitten werden könnten.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA134 2016-03-18/10:18