Kufstein

Die Suche nach Ärzten geht weiter

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Neuer Bürgermeister, altes Problem: BM Hannes Eder will den Posten des Kassenarztes in Wildschönau attraktiver machen.

Von Wolfgang Otter

Wildschönau –Seit 28. Februa­r hat die Hochtal-Gemeinde einen neuen Bürgermeister: Hannes Eder, bislang Gemeinderat. Am Donnerstagabend wurde mit Norbert Moser sein Vize gewählt. Die Bürgermeisterfraktion verzichtete dabei auf einen eigenen Kandidaten.

Eder und seine Gemeinderäte haben nun einen Korb voller Problemfälle abzuarbeiten. Besonders bei der ärztlichen Versorgung drückt im Hochtal der Schuh. Seit Längerem versucht die Gemeinde, zwei Kassenarztstellen wieder zu besetzen. Nachdem aber keine Mediziner für diese Verträge zu finden sind, siedelten sich zwei Wahlärzte an. Ein Modell, das die Gemeinde zwar finanziell unterstützt, das aber laut Hannes Eder „nicht zufriedenstellend ist. Aber es war vorerst die einzige Möglichkeit für eine Grundversorgung.“ Vorwürf­e, dass Wildschönau mit den Wahlärzten andere Bewerber abgeschreckt habe, lässt Eder so nicht stehen. „Das Tal wäre für einen einzelnen Mediziner ohnedies zu groß und es hat da sicher eine gewisse Verpflichtung für die Gemeinde gegeben, etwas zu unternehmen“, sagt Eder.

Eder erklärt in einem Interview mit der TT und wildschoenau.tv, dass die Gemeinde derzeit 16.000 Euro pro Jahr für das Modell an die Ärzte bezahle, außerdem habe sie zusätzliche Kosten für die medizinische Versorgung im Altenheim und die Totenbeschau.

An und für sich wäre vereinbart, dass den Wildschön­auern kein Selbstbehalt bleibt, „aber es gibt Probleme. Die Abrechnung mit der Gebietskrankenkasse ist nicht so einfach“, berichtet Eder. Die Wahlärzte hätten aber versprochen, „am Ende des Jahres die offen gebliebenen Kostenersätze von Patienten selbst zu übernehmen“, wie Eder erklärt. Es sei nicht vorgesehen, dass die Gemeinde einspringe.

Notwendig sei es aber auch, dass die Rahmenbedingungen besser werden, damit die Posten der Landärzte attraktiver werden. Dazu gebe es auch kommende Woche ein Gespräch mit NR Hermann Gahr. „Zum Beispiel sind wir noch immer ein eigener Sanitätssprengel. Daher steht in jeder Ausschreibung drinnen, dass der Arzt jedes Wochenende Dienst hat. Das kann man einen jungen Arzt nicht zumuten.“ Die bisherigen Gespräche, den Sanitätssprengel zu ändern, seien nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Die Gemeinde wird nicht nur aktive Werbung machen – „Nach dem Motto: Arbeiten wo andere Urlaub machen“ –, sondern auch mit Räumlichkeiten aushelfen. Wobei Eder diese nur als Starthilfe sehen will. Dabei kommt ein altbekanntes Thema wieder auf den Tisch bzw. soll endlich entschieden werden: die Zukunft der alten Volksschule und des ehemaligen Posthauses. Dazu hat Eder einen Termin für eine Klausur einberufen. „Es ist zweitrangig, wo was untergebracht wird, wir haben für vieles Bedarf – für das Gemeindeamt, betreutes Wohnen oder auch Ordinationsräume.“

Das gesamte Interview ist im Internet unter www.wildschoenau.tv abrufbar.

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