Automatische Notfallbremsung wird Standard für neue Autos in den USA

Washington (APA/AFP) - Neue Autos sollen in den USA künftig standardmäßig mit einem automatischen Notbremssystem ausgestattet werden. 20 Aut...

Washington (APA/AFP) - Neue Autos sollen in den USA künftig standardmäßig mit einem automatischen Notbremssystem ausgestattet werden. 20 Autobauer, die fast den kompletten US-Markt repräsentieren, hätten sich dazu verpflichtet, teilte die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA am Donnerstag mit.

Das System soll demnach spätestens 2022 serienmäßig in Autos und kleinere Lastwagen eingebaut werden. Für schwere Lkw läuft die Frist drei Jahre länger.

Notbremsassistenten beobachten das Verkehrsgeschehen mithilfe von Kamera-, Radar- und Lasertechnik. Sie können den Autofahrer warnen, wenn ein Zusammenstoß droht. Reagiert der Fahrer nicht oder nicht schnell genug, greift das System ein und bremst selbst.

Die 20 Autobauer, darunter auch Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen, vereinbarten nun mit der NHTSA die Einführung der Technologie. Die Konzerne würden helfen, „tausende Unfälle zu verhindern und Leben zu retten“, lobte US-Verkehrsminister Anthony Foxx.

Es handelt sich allerdings um eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie, was auf Kritik stößt. Mehrere Verbraucherschutzorganisationen hatten die NHTSA aufgefordert, den Einbau der Systeme vorzuschreiben. Die Selbstverpflichtung sei intransparent und gebe den Autobauern die Möglichkeit, sich für einzelne Fahrzeugarten oder Modelle ohne Vorwarnung wieder daraus zu verabschieden.

Behördenchef Mark Rosekind argumentierte jedoch am Donnerstag, durch die Selbstverpflichtung würden die Notfallbremsen drei Jahre früher Standard, als es bei einer behördlichen Vorschrift der Fall gewesen wäre. Laut dem Verkehrsforschungsinstitut IIHS werden durch die schnellere Einführung des Systems voraussichtlich rund 218.000 Unfälle mit rund 12.000 Verletzten verhindert.