Ski: Vollspannung im letzten Saisonrennen - Kugelchance für Brem
St. Moritz (APA) - Anders als vor einem Jahr hat es Eva-Maria Brem am Sonntag in St. Moritz selbst in der Hand, sich die kleine Weltcup-Kris...
St. Moritz (APA) - Anders als vor einem Jahr hat es Eva-Maria Brem am Sonntag in St. Moritz selbst in der Hand, sich die kleine Weltcup-Kristallkugel als Auszeichnung für die beste Riesentorläuferin der Saison zu holen. 2015 hatte sie mit 86 Zählern Rückstand nur noch eine theoretische Chance gegen Anna Fenninger, dieses Mal führt sie 52 Punkte vor der Deutschen Viktoria Rebensburg. Platz vier reicht also.
Der eindrucksvolle Sieg der 27-jährigen Brem beim Riesentorlauf zuletzt in Jasna hat auch Österreichs Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum beeindruckt. „Das sind so die gewissen Momente, ganz egal, wie ein Rennen ausgeht, wo man sagt, das war einfach fantastisch, es war ein richtig heißer Lauf. Da hat sie von oben bis unten vom ersten bis zum letzten Schwung gezeigt, was sie eigentlich drauf hat und was möglich ist“, erinnerte er an den ersten Durchgang.
Im finalen Lauf hat die Tirolerin den Sieg ins Ziel gebracht und den Ansturm von Rebensburg standgehalten. „Es ist eine besondere Situation, wenn man den Vorsprung verwalten soll und sie hat das unterm Strich gut geschafft“, sagte Kriechbaum über seine Athletin.
Brem ist in diesem Winter in allen Riesentorläufen in die Top acht gefahren. Zwei Siege gehen auf ihr Konto, dazu zwei zweite und drei vierte Ränge, einmal war sie Achte. „Ich würde es Eva wünschen, dass sie es schafft, sie hat sehr konstante Leistungen gebracht und zwei Rennen gewonnen. Sie arbeitet an ihrer Performance sehr genau, sehr akribisch. Ich würde es ihr gönnen, aber es ist immer bis zum letzten Schwung offen“, meinte Kriechbaum.
Österreichs Skidamen haben zuletzt 2012/13 keine Weltcup-Kugel gewonnen, 2013/14 und 2014/15 holte Fenninger jeweils den Gesamtweltcup und das Riesentorlauf-Kristall. „Über die Wichtigkeit von der Kugel denke ich überhaupt nicht nach. Die Sache ist eindeutig“, sagte Kriechbaum und zählte die Fakten vor dem „Showdown“ auf: „Wenn Rebensburg gewinnt und Brem Fünfte wird, ist sie möglicherweise gut gefahren, hat die Kugel aber trotzdem nicht gewonnen. Wenn Rebensburg Vierte wird, ist wurscht, was Eva macht, sie ist trotzdem Erste.“
„Es geht darum, voll auf Angriff zu fahren, voll auf Sieg zu fahren, das zu tun, was ich in meiner Hand habe - den Rest muss man eh der Eva überlassen“, nannte Rebensburg die für sie einzige mögliche Taktik. Es ist das letzte Rennen für Damen und Herren in diesem Winter, Beginnzeiten sind 9.30 und 12.00 Uhr. Die Herren fahren Sonntag noch den Slalom (8.30/11.00/alle Rennen live ORF eins).