ÖAMTC warnt

Schlüssellose Autos leicht zu stehlen

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Laut ÖAMTC sind Autos mit „Keyless-System“ einfach zu knacken. Besitzern droht damit vielerlei Ungemach.

Wien –Kein gutes Haar lässt der ÖAMTC an der Diebstahlsicherheit so genannter schlüsselloser Autos. Dabei erkennen Autos per Funk den Schlüssel und die Zentralverriegelung öffnet sich, wenn man sich dem Wagen nähert und den Türgriff berührt. Oft reicht dann auch nur ein Tastendruck, um das Auto zu starten. Solche „Keyless-Systeme“ sind aber leicht zu knacken, warnt der ÖAMTC und bezieht sich auf einen eigenen Test, bei dem 25 Fahrzeugmodelle geknackt wurden. Der Diebstahl würde nicht einmal Spuren hinterlassen.

Für den Diebstahl genügt demnach ein einfacher Reichweitenverlängerer. Der Trick: Eine Person steht mit einem Sender in der Nähe des Autos, die andere mit einem Empfänger in der Nähe des Autobesitzers, der den Schlüssel etwa in seiner Hosentasche trägt. Mit einem Reichweitenverlängerer lässt sich das Signal um hunderte Meter verlängern, auch durch Mauern und Türen hindurch. „Ein Dieb kann das Auto öffnen und den Motor starten, obwohl der Besitzer in einem Café sitzt und den Schlüssel in der Hosentasche hat“, warnt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Theoretisch könne ein Dieb auch bei laufendem Motor nachtanken und das Auto über weite Strecken bringen. Dem Autobesitzer könne weiteres Ungemach drohen, schreibt der Club. „Wenn die Polizei den Wagen findet, sind meist keine Diebstahlspuren zu finden“, so Lang. Das könne zum Verdacht führen, der Autobesitzer habe den Diebstahl vorgetäuscht, um Versicherungsbetrug zu begehen, meint er. Er fordert die Hersteller auf, die Fahrzeugelektronik abzusichern. „Autos mit ‚Keyless-System‘ sind deutlich leichter zu stehlen als andere Fahrzeuge.“

Auch US-Behörden warnen vor Hackerangriffen auf Autos. Diese seien „zunehmend anfällig“ für Cyberattacken. Als Sicherheitsrisiko nannten sie die Gefahr, dass Fremde die Kontrolle über die Wagen übernehmen. (mas, Reuters)