Preiskampf

Fahrdienst Uber setzt in Wien auf Kampfpreise

Uberfahrer sollen nun den Taxischein nachholen (Symbolfoto).
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Es soll wegen der Registrierkassenpflicht auch Interesse bei Mietwagen-Unternehmen geben zu Uber zu wechseln.

Wien – Der Fahrdienst Uber macht in Wien den Taxis mit Kampfpreisen Konkurrenz und senkt ab heute die Tarife für seine Economy-Schiene UberX im Schnitt um 20 Prozent. Ziel sei es, neue Kundengruppen - etwa Studenten - anzusprechen und nicht Taxis Kunden abzujagen.

Die Fahrtenvermittler-App erwartet von den niedrigeren Preisen in Wien eine Zunahme der Nachfrage und eine Erhöhung der Auslastung sowie höhere Umsätze für die kooperierenden Mietwagenunternehmen. Wie viele Fahrer derzeit in Wien für Uber unterwegs sind und wie viele Fahrten im vergangenen Jahr in Wien über die Plattform abgewickelt wurden, wollte Uber-Österreich-Chef Andreas Weinberger nicht verraten. Uber ist seit 2014 in Wien aktiv, eine weitere Expansion nach Linz und Graz ist derzeit nicht im Fokus.

Die Wiener Taxi-Innung und die Arbeiterkammer sehen Uber als unfairen Mitbewerber, weil sich die Fahrdienst-App nicht an die Taxiverordnung hält und sich stattdessen als Vermittler von Mietwagendienstleistungen sieht. Die Taxi-Innnung hat vor einigen Monaten schon mehrere Anzeigen gegen Uber und kooperierende Taxi-und Mietwagenunternehmen eingebracht. Uber halte sich, so der Vorwurf der Taxi-Innung, nicht an die Taxiverordnung, weil die Fahrer nicht an den fixen Taxitarif gebunden seien, sondern Uber den Preis bestimme.

Der Uber-Österreich-Chef versuchte bei einem Pressegespräch am Freitag in Wien das Image als Taxi-Schreck zu korrigieren. Man wolle mehr Wiener dazu bewegen, das eigene Auto stehen zu lassen und Öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, Citybike und Uber zu verwenden. Die Rechtsstreitigkeiten in Wien würden sich nur „um Details“ drehen. Den besonders umstrittenen Dienst UberPop, bei dem private Fahrer aktiv sind, will der Fahrtenvermittler in Wien sowieso nicht anbieten.

Die strengen Regularien für Mietwagenunternehmen in Österreich sollte man in Zeiten aber überdenken, betonte Weinberger. Derzeit beschäftigt die Taxibranche besonders die ab 2016 geltende Registrierkassenpflicht.

Es gebe Interesse der Mietwagenunternehmer, wegen der Registrierkasse zu Uber zu wechseln, so Weinberger. Uber-Fahrer benötigen keine Registrierkasse, weil die Dienstleistung über Smartphone-App und Kreditkarte abgerechnet wird. Mit Bargeld kann bei Uber nicht gezahlt werden. Ein Trinkgeld für die Fahrer ist bei Uber unüblich. (APA)