Kunst

Exklusives, das man sich mit anderen teilt

© stadtgalerie schwaz

Die vielen Gesichter von Druckgrafik: Arbeiten von zehn Tiroler Künstlern in der Imster Galerie Theodor von Hörmann.

Von Edith Schlocker

Imst –Sicher die „demokratischste“ aller künstlerischen Techniken ist die Druckgrafik. Gibt es hier von einem Exemplar doch nicht nur ein Original, sondern – je nach Spielart – einige bis sehr viele. Ein Faktum, das viele Künstler veranlasst, dem Druckgrafischen aus dem Weg zu gehen. Viele aber auch reizt, erfordert das Radieren, Holzschneiden oder Lithografieren doch eine völlig andere, fast abstrakte Methode, Kunst zu denken.

Arbeiten von zehn Tiroler Künstlern, die sich ausschließlich dem Druckgrafischen widmen oder es auch als nur eine von mehreren Möglichkeiten, sich auszudrücken, begreifen, führt die von Elisabeth Maireth kuratierte Frühjahrsausstellung der Städtischen Galerie Imst vor. Die schön zeigt, wie Unterschiedliches im Druckgrafischen alles möglich ist.

Highlight der Schau sind unzweifelhaft die fabelhaften Blätter des Südtirolers Carl Moser (1873–1939), der ganz in jugendstilartig dekorativer Manier Pfäue, bretonische Fischermädchen und Paradiese mehrfarbig in Holz geschnitten hat. Mit der Delikatesse seiner Handschrift kann Elisabeth Mosers raffiniertes Spiel von Zeigen und Verschwinden allerdings durchaus mithalten.

Für Reiner Schiestl bietet der Linolschnitt wiederum die Möglichkeit, in nur einem Bild eine komplexe Geschichte zu erzählen. Chryseldis wird lithografierend zur Schöpferin archaischer Sinnbilder, wie sie es – wenn auch in völlig anderer Form – von ihrem ersten Lehrer Herbert Danler gelernt hat. Mit dem Virus Druckgrafik infiziert hat dieser allerdings auch seine Tochter Susanne Löwit, die ihre winzigen Radierungen schön aus der Linie heraus entwickelt oder zur Basis für raffinierte technische Experimente macht.

In dieser Hinsicht ist allerdings der in Japan lebende Landecker Michael Schneider der absolute Großmeister. Nur eine der Möglichkeiten sich auszudrücken, ist das Druckgrafische bei Katja Duftner und Gerald Kurdoglu Nitsche, bei Elmar Peintner ist sie die zentrale. Wobei von ihm in der Schau schöne, schon lange nicht mehr gesehene Radierungen zu sehen sind, wie das köstliche Blatt „Frau Hitt und ihre Kinder“.

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