BP-Wahl: Parteikandidaten haben 6.000er Hürde mühelos übersprungen

Wien (APA) - Bis Freitag 17.00 Uhr müssen Bewerber für die Präsidentenwahl am 24. April ihre Kandidatur anmelden. Die fünf aussichtsreichen ...

Wien (APA) - Bis Freitag 17.00 Uhr müssen Bewerber für die Präsidentenwahl am 24. April ihre Kandidatur anmelden. Die fünf aussichtsreichen Kandidaten hatten dabei wenig Mühe, die formale Hürde von 6.000 Unterstützungserklärungen zu überspringen. Nach Irmgard Griss und Norbert Hofer haben nun auch Rudolf Hundstorfer, Alexander Van der Bellen und Andreas Khol eingereicht - und demonstrierten dabei Zuversicht.

Den Anfang machte Freitagvormittag SP-Kandidat Hundstorfer, der mit 30.768 Unterstützungserklärungen im Gepäck im Innenministerium eintraf. Die 17 Kartons packte er persönlich auf den Tisch in der Wahlbehörde und zeigte sich für den Urnengang siegessicher: „Man tritt ja an, um zu gewinnen, nicht um zu verlieren.“ Und: „Der erste Schritt ist vollbracht.“

Zwei Stunden später zog der in den Umfragen derzeit führende Grüne Ex-Parteichef Alexander Van der Bellen mit seinem Wahlkampfteam in das Ministerium in der Herrengasse. Mit dabei sieben Trolleys und ein Taferl: „17.136 Unterstützter“. „Ein sehr schöner Vertrauensbeweis“, sei das, meinte Van der Bellen: „Das gibt viel Vertrauen und Zuversicht.“

Die ÖVP nutzte das Ende der Einreichfrist, um angesichts schwacher Umfragewerte die Mobilisierungskraft der Partei zu demonstrieren: Kandidat Khol zeigte sich „dankbar und bewegt“, mit 40.827 Unterstützern nicht nur die Konkurrenz überflügelt, sondern auch einen neuen parteiinternen Rekord gesetzt zu haben. „Meine Mitbewerber spüren jetzt meine Kraft“, sagte Khol, der als einziger Kandidat nicht im Innenministerium, sondern vor der Parteizentrale vor die Medien trat.

Als erste Kandidatin hatte die frühere OGH-Präsidentin Irmgard Griss am Dienstag ihre Kandidatur eingereicht. Sie kommt nach eigenen Angaben auf 12.062 Unterstützungserklärungen, FP-Mann Norbert Hofer vermeldete gestern 20.000 Unterstützer. Kontrolliert werden die Angaben der Bewerber allerdings nicht: Die Wahlbehörde stellt am Samstag nur fest, wer die nötigen 6.000 Unterschriften beisammen hat - darüber hinaus erfolgt keine Kontrolle. Einzig die ÖVP ließ sich ihren Unterschriftenstand notariell beglaubigen. Für die Wahl ist die genaue Anzahl ohnehin irrelevant: die Reihung am Stimmzettel erfolgt alphabetisch.

Zittern muss Richard Lugner: Der Baumeister will die bis Dienstag laufende Nachfrist in Anspruch nehmen. Zumindest 1.000 Unterstützungserklärungen fehlen ihm noch. EU-Gegner Robert Marschall hat zwar seinen Wahlvorschlag bereits am Donnerstag eingebracht - ob er auch die nötige Unterstützung hat, wollte er vorerst aber nicht sagen. Marschall, der ansonsten gerne beklagt, von den Medien ignoriert zu werden, will sich erst bei einer Pressekonferenz am Montag wieder äußern - zu der APA und ORF jedoch nicht eingeladen werden, wie er per Email ankündigte.

Der Intensivwahlkampf läuft voraussichtlich nach den Osterfeiertagen an: Im „Fairnessabkommen“ haben Griss, Hundstorfer, Khol und Van der Bellen festgelegt, nicht vor dem 28. März (Ostermontag) plakatieren und inserieren zu wollen (mobile und Kleinplakate vier Tage vorher). Einzig Hofer hat sich diesem Pakt nicht angeschlossen - die FPÖ hat ihre Plakatkampagne bereits gestartet.