Ärger nach Vizewahl in Kundl

Kundl –Eine Überraschung gab es bei der Wahl zum 1. Vizebürgermeister in Kundl. Michael Dessl von der Bürgerlichen Kundler Liste (BKL), die bei der Gemeinderatswahl zwei Mandate erreicht hatte, wurde in diesem Amt bestätigt. Barbara Trapl von den gekoppelten Listen Kundler Frauen und ÖVP (5 Mandate) musste sich hingegen mit dem 2. Vizebürgermeister begnügen. Trapl hatte anstelle des zurückgetretenen ÖVP-Spitzenkandidaten Alexander Lindner kandidiert.

Die Frauenliste zeigte sich einen Tag nach der Wahl empört: „Eine Hand wäscht die andere“, heißt es in einer Presseaussendung. „Dessl und sein Team werden sich schwertun, ihre Wahlversprechen, absolut unabhängig zu sein und keinerlei Verpflichtungen gegenüber anderen Parteien zu haben, in den nächsten sechs Jahren aufrechtzuerhalten. Stehen sie doch tief in der Schuld der Bürgermeisterliste Anton Hoflacher“, kritisieren die VP-Frauen. Die SPÖ von BM Anton Hoflacher habe durchgesetzt, den Gemeindevorstand von fünf auf sechs Plätze zu erweitern, und damit erst die Kandidatur Dessls ermöglicht.

„Wir haben den Vorstand sechssitzig gemacht, um den Wirtschaftsausschuss dort zu verankern. Da haben die Frauen zugestimmt“, kontert Michael Dessl, der die Frauenliste daran erinnert, dass auch sie mit einer Liste gekoppelt hatten, „obwohl sie immer ihre Unabhängigkeit betont haben“. Dass er nun 1. Vizebürgermeister sei, habe mit der guten Arbeit der vergangenen Jahre zu tun. „Die soll im Sinne der Kundler fortgesetzt werden“, betont Dessl. In der Schuld der SPÖ stehe er deshalb nicht. Auch BM Hoflacher erinnert daran, „dass etwas weitergegangen ist“. Und zu Trapl: „Sie ist als Viertgereihte 2. Vizebürgermeisterin geworden, da braucht sie sich nicht mehr zu beschweren.“ (wo)