Grazer Jihadisten-Prozess 2 - Angeklagter: „Angst um meine Familie“

Graz (APA) - Der Angeklagte Sevket G. wollte auf die Frage, wen er noch in Syrien gesehen habe, nicht antworten: „Ich habe Angst um meine Fa...

Graz (APA) - Der Angeklagte Sevket G. wollte auf die Frage, wen er noch in Syrien gesehen habe, nicht antworten: „Ich habe Angst um meine Familie“, meinte er. Zuvor hatte er ausgesagt, er sei nur Sanitäter bei der Freien Syrischen Armee (FSA) gewesen. Seinen Kampf für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte er bisher vehement bestritten.

Auf Nachfrage durch den Richter erklärte der 23-Jährige, er habe vor einem bestimmten Mann Angst, der derzeit in Deutschland in Haft sei. „Der ist wirklich gefährlich“, bestätigte der Staatsanwalt. Der Richter schlug dem Angeklagten vor, er solle alles aufschreiben, er werde das weiterleiten. „Ich schwöre einen Eid, wenn ich herauskomme, werde ich das ganze Umfeld verlassen“, beteuerte der Befragte, doch weiter wollte er nichts sagen.

Bei ihm wurden unter anderem Flyer eines radikalen Predigers gefunden, außerdem eine Kappe, ein T-Shirt und sogar ein Kühlschrankmagnet mit dem IS-Symbol. „Das habe ich gekauft, weil es ein Islam-Symbol ist“, rechtfertigte sich der Beschuldigte.

Dann kam noch zur Sprache, dass er den Namen Ibrahim führt. „Gibt es beim IS Kampfnamen?“, fragte der Richter. „Weiß ich nicht, ich habe den Namen, weil er mir gefällt“, antwortete der Angeklagte. „Oder vielleicht weil das Abraham ist, und der eine besondere Bedeutung als Stammvater von Mohammed hat?“, bohrte der Staatsanwalt weiter, doch der 23-Jährige betätigte das nicht.

Die Verhandlung wird am Montag um 9.00 Uhr mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt