Haftstrafen nach Ausschreitungen in deutschem Flüchtlingsheim

Berlin (APA/dpa) - Beteiligte an gewalttätigen Ausschreitungen in einem deutschen Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl sind vor Gericht zu ...

Berlin (APA/dpa) - Beteiligte an gewalttätigen Ausschreitungen in einem deutschen Flüchtlingsheim im thüringischen Suhl sind vor Gericht zu Bewährungs- und Haftstrafen verurteilt worden.

Die fünf zwischen 18 und 27 Jahre alten Angeklagten hätten sich des Landfriedensbruchs schuldig gemacht, weil sie Gewalttätigkeiten mit Eisenstangen oder Tischbeinen aus einer aufgebrachten Menschenmenge heraus verübten, sagte Richterin Manuela Pallasch am Freitag bei der Urteilsbegründung am Landgericht Meiningen.

Zu der Gewalt war es im August 2015 gekommen, nachdem ein Flüchtling demonstrativ Seiten aus dem Koran gerissen hatte.

Vier der Angeklagten erhielten Strafen zwischen einem und eineinhalb Jahren, die das Gericht zur Bewährung aussetzte. Zusätzlich sollen sie jeweils 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Ein 27-Jähriger, dem zusätzlich Körperverletzung angelastet wurde, muss für zwei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Das Gericht blieb damit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach Haftstrafen zwischen einem Jahr und vier Monaten und drei Jahren.