Vorarlberg schafft Strategie zum Umgang mit bettelnden Notreisenden
Bregenz (APA) - Vorarlberg erarbeitet bis zum Sommer eine Strategie zum Umgang mit bettelnden Notreisenden. Eine Delegation mit Landesrat Jo...
Bregenz (APA) - Vorarlberg erarbeitet bis zum Sommer eine Strategie zum Umgang mit bettelnden Notreisenden. Eine Delegation mit Landesrat Johannes Rauch an der Spitze informierte sich Ende Februar in Rumänien über die Situation der Roma in ihrer Heimat. Man sei dabei in der bisher gehandhabten Vorgangsweise bestätigt worden, teilte die Landesregierung am Freitag mit.
Die Vorarlberger Delegation führte innerhalb von drei Tagen Gespräche mit 19 kompetenten Partnern, darunter auch die rumänische Sozialministerin Claudia-Ana Costea. Zudem wurden unter anderem Stadtbezirke besucht, die vorwiegend von Roma bewohnt werden. So habe man sich ein umfassendes Bild über die aktuelle Situation machen können, sagte die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP). „Es wurde uns bestätigt, dass die bisherige Vorgangsweise, klare Vorgaben und Regelungen einzufordern und auch umzusetzen, die richtige war“, so Kaufmann.
Mit den in Rumänien gewonnenen Erkenntnissen soll nun eine Strategie erarbeitet werden, die in konkrete Maßnahmen zum künftigen Umgang mit bettelnden Notreisenden münden soll. Dazu werden Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich um Themenfelder wie etwa die Vernetzung der Kinder- und Jugendwohlfahrtseinrichtungen in Vorarlberg und Rumänien oder die Vernetzung der Sicherheitsbehörden auf Landes- und Stadtebene kümmern. Ebenso wichtig sei es, dass Gemeinden und Städte im Land einheitlich vorgingen.
„Die Hilfe vor Ort und die Bemühungen einer besseren Integration der Roma in Rumänien sind für uns ein wesentliches Ziel. Vor allem wollen wir dabei mitwirken, den Kindern und damit der zukünftigen Generation gute Perspektiven in ihrer Heimat zu ermöglichen“, sagte Rauch.
Bettelnde Roma-Familien haben Vorarlberg in den vergangenen Monaten intensiv beschäftigt. Im November kündigten die Bürgermeister der fünf Vorarlberger Städte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und Bludenz in einer gemeinsamen Erklärung an, keine weiteren Zeltlager von Roma-Familien mehr zu dulden. Das soziale Problem könne nicht in Vorarlberg gelöst, sondern müsse in Rumänien angegangen werden, argumentierten sie.