Die Namen des Horrors von Paris
Paris/Brüssel (APA/AFP) - Vier Monate nach den Anschlägen von Paris ist der unter Hochdruck gesuchte Islamist Salah Abdeslam in Brüssel fest...
Paris/Brüssel (APA/AFP) - Vier Monate nach den Anschlägen von Paris ist der unter Hochdruck gesuchte Islamist Salah Abdeslam in Brüssel festgenommen worden. Ein Überblick über die Paris-Attentäter:
Attacken auf Bars und Restaurants:
- Abdelhamid Abaaoud, 28 Jahre, tot
Der belgisch-marokkanische Islamist gilt als Drahtzieher der Anschläge. DNA-Spuren auf einer gefundenen Kalaschnikow legen zudem nahe, dass er als Mitglied des „Terrassen-Kommandos“ eine Reihe von Bars und Restaurants attackierte. Abaaoud wurde fünf Tage nach den Anschlägen bei der Erstürmung einer Wohnung in der Pariser Vorstadt Saint-Denis durch die Polizei getötet. Er soll nach den Attacken vom 13. November noch einen Selbstmordanschlag auf das Pariser Büroviertel La Défense geplant haben.
- Brahim Abdeslam, 31 Jahre, tot
Der ältere Bruder des am Freitag festgenommenen Salah Abdeslam soll dem gleichen Kommando angehört haben. Der Franzose marokkanischer Abstammung, der im Brüsseler Brennpunktviertel Molenbeek aufwuchs, sprengte sich nach den Kalaschnikow-Attacken in einem Restaurant am Boulevard Voltaire in die Luft und verletzte dort einen Menschen schwer.
- Chakib Akrouh, 25 Jahre, tot
Der Belgier mit marokkanischen Wurzeln konnte erst im Jänner aufgrund eines DNA-Abgleichs identifiziert werden. Er starb zusammen mit Abaaoud in der Wohnung in Saint-Denis: Bei der Erstürmung durch die Polizei ließ er seinen Sprengstoffgürtel detonieren.
Angriff auf Konzerthalle Bataclan:
- Samy Amimour, 28 Jahre, tot
Gegen den im Pariser Vorort Drancy aufgewachsenen ehemaligen Busfahrer wurde 2012 ein Ermittlungsverfahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Er entzog sich im Herbst 2013 einer richterlichen Überwachung und reiste nach Syrien.
- Omar Ismail Mostefai, 29 Jahre, tot
Der im Pariser Vorort Courcouronnes geborene Kleinkriminelle mit langem Vorstrafenregister fiel den Sicherheitsbehörden 2010 wegen seiner islamistischen Radikalisierung auf. Auch Mostefai hielt sich länger in Syrien auf.
Foued Mohamed-Aggad, 23, tot
Der Jihadist aus der elsässischen Gemeinde Weißenburg (Wissembourg) war den Sicherheitsbehörden wegen einer islamistischen Radikalisierung bekannt und bei Interpol gemeldet. Er reiste Ende 2013 mit seinem Bruder und einigen Freunden aus dem Straßburger Problemviertel Meinau nach Syrien. Seine Frau schickte seiner Mutter nach den Anschlägen aus Syrien eine SMS, in dem sie seinen Tod als „Märtyrer“ verkündete.
Attacken auf Fußballarena Stade de France:
- Bilal Hadfi, 20 Jahre, tot
Der Franzose lebte zuletzt in Belgien und soll in der Vergangenheit in Syrien gewesen sein. Am Anschlagsabend telefonierte er mit Abaaoud.
- Unbekannt, tot
Der Selbstmordattentäter wurde Anfang Oktober auf der griechischen Insel Leros als Flüchtling registriert. Bei seiner Leiche wurde ein offenbar falscher syrischer Pass auf den Namen Ahmad al-Mohammad gefunden. Die Identität passt zu einem vor längerem getöteten syrischen Soldaten.
- Unbekannt, tot
Auch der dritte Selbstmordattentäter beim Stade de France wurde Anfang Oktober auf Leros registriert. Er zeigte dabei einen auf den Namen Mohammad al-Mahmod ausgestellten syrischen Pass.
Nach langer Flucht gefasst:
- Salah Abdeslam, 26 Jahre, bei Festnahme verletzt
Der in Brüssel geborene französische Islamist organisierte zwei Mietautos und zwei Zimmer, die von den Kommandos genutzt wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass er die Stade-de-France-Angreifer zum Stadion fuhr. Womöglich sollte er dann einen Anschlag im 18. Pariser Bezirk verüben, wo eines der Mietautos gefunden wurde. Ein später im Pariser Vorort Montrouge entdeckter Sprengstoffgürtel gehörte möglicherweise ihm.
Salah Abdeslam konnte am Tag nach den Anschlägen mit Hilfe von Komplizen nach Belgien fliehen, obwohl er von der Polizei kontrolliert wurde. Nun wurde er im Brennpunktviertel Molenbeek gefasst - vier Monate nach den Anschlägen.