EU-Türkei-Deal - Kurden-Proteste sorgen für Verstimmung bei Gipfel
Brüssel (APA/Reuters) - Eine Demonstration von Kurden hat beim EU-Türkei-Gipfel in Brüssel für diplomatische Verstimmungen gesorgt. Bei den ...
Brüssel (APA/Reuters) - Eine Demonstration von Kurden hat beim EU-Türkei-Gipfel in Brüssel für diplomatische Verstimmungen gesorgt. Bei den Protesten der etwa 50 Personen direkt vor dem EU-Ratsgebäude wurden am Freitag auch Fahnen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK geschwenkt.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu kritisierte, dass dieselbe Terrororganisation, die für den jüngsten Bombenanschlag in Ankara verantwortlich sei, in den Straßen von Brüssel demonstriere. „Wie würden Sie sich fühlen?“, fragte Davutoglu bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Es gebe keinen Unterschied zwischen der PKK und der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Zuvor hatte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit deutlichen Worten über das Verhalten der EU und Belgiens in Bezug zur PKK beschwert. Ohne Erdogan beim Namen zu nennen, sagte Juncker: „Einige Äußerungen über das Königreich Belgien sind zu weit gegangen.“ Tusk sagte, es sei kein Zufall, dass sich so viele Flüchtlinge Europa als Ziel ausgesucht hätten. Grund seien die Offenheit und Toleranz der EU.
Die EU und die Türkei hatten bei dem Gipfel in Brüssel ein Abkommen zur Eindämmung der Flüchtlingskrise vereinbart. Wenige Tage vor den Beratungen waren bei einem Bombenanschlag in Ankara 37 Menschen an einer Busstation getötet worden. Eine Splittergruppe der PKK hat sich zu dem Attentat bekannt.