Erste Liga

Wacker-Sieg gegen Lustenau: Vorne Pichlmann, hinten Leidenschaft

Beim Jubel zum Führungstreffer fiel Alex Riemann Torjäger Thomas Pichlmann einmal mehr in dieser Saison um den Hals.
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Mit einem 1:0-Arbeitssieg über Austria Lustenau beendete der FC Wacker die (Mini-)Krise und schwarze Heimserie. Mit fünf Punkten Rückstand auf Leader St. Pölten geht’s in die 14-tägige Länderspielpause.

Von Alex Gruber

Innsbruck – Nachdem St. Pölten und der LASK am Freitag vorgelegt hatten, war es am Tivoli aus Sicht des FC Wacker höchste Zeit für einen (dreckigen) Heimsieg. Seit Mitte September und sieben Spiele in Serie war ein „Dreier“ in den eigenen vier Wänden ausgeblieben.

Die Frage war, wie der schwarzgrüne Motor nach mauem Frühjahrstart und zwei Niederlagen in Serie (Liefering und St. Pölten) wieder ins Laufen kommt? Coach Klaus Schmidt brachte mit Kobleder und Micic zwei Neue im Zentrum, mit Jamnig und Riemann eine neue Flügelzange, dafür mussten Siller, Gründler und Ojamaa auf die Bank, Freitag war zudem erkrankt.

Im Vordergrund standen nicht einzelne Namen, sondern ein kollektives Erfolgserlebnis. Und wie eng die Grenze zwischen einem katastrophalen Fehlpass und genialem Assist zuweilen ist, demonstrierte Armin Hamzic nach knapp 40 Minuten: Zunächst schoss er völlig unbedrängt Jamnig beinahe den Kopf herunter, um nur 60 Sekunden später Thomas Pichlmann butterweich und im Stile eines Regisseurs das 1:0 (39.) zu servieren. Das 17. Saisontor des 34-Jährigen, das Tivoli ist Pichlmanns Königreich. Zuvor hatten sowohl Wacker (Deutschmann per Kopf oder Riemann nach Sololauf) als auch die Gäste (Wießmeier/Grünwald parierte, Sobkova/Freistoß und insbesondere bei einem Hochkaräter von Souza da Silva/38.) Gelegenheiten vergeben.

Wacker war in Summe aber weit besser dran als gegen Liefering, eroberte zweite Bälle und packte im Aufbau auch einmal lange Abschläge aus anstatt sich durch riskanten Spielaufbau in Bedrängnis zu bringen. Schön musste es nicht sein, nur endlich wieder erfolgreich. Das war’s zur Pause, Pichlmann sprach: „Aufgrund der letzten Spiele tun wir uns nicht so leicht.“

Die zweite Halbzeit begann ohne Jürgen Säumel, der sich bei der starken Balleroberung vor dem Führungstreffer womöglich am Oberschenkel verletzt hat. Henrik Ojamaa kam als hängende Spitze, Hamzic rückte eine Position zurück. Pichlmann (54./aus der Drehung) hatte das 2:0 am Fuß, danach kam Lustenau durch Aschauer (wichtiger Deutschmann-Block) und Souza da Silva zu guten Ausgleichschancen. Nach Ojamaa-Vorlage vergab Jamnig (65.) freistehend. Das Pendel konnte nach gut einer Stunde in beide Richtungen ausschlagen.

Angetrieben vom überragenden Souza da Silva drückten im Finish die Gäste, Kobleder, Deutschmann und Co. warfen sich aber aufopferungsvoll in jeden Schuss. Pichlmann (90.) ließ das 2:0 liegen, es reichte dennoch. Wer fragt am Samstag noch nach der Art und Weise?

Ergebnisse Erste Liga, 24. Runde

Wacker Innsbruck - SC Austria Lustenau 1:0 (0:0)

Tor: Pichlmann (39.)

FC Liefering - SC Wr. Neustadt 1:1 (1:0)

Tore: Atanga (27.) bzw. Harrer (83.)

LASK Linz - Austria Salzburg 2:1 (1:1)

Tore: Erdogan (45.), Fabiano (65.) bzw. Mayer (32.)

SKN St. Pölten - Austria Klagenfurt 1:0 (1:0)

Tor: Dieng (43.)

FAC - Kapfenberger SV 0:1 (0:0)

Tor: Gollner (89.). Rote Karte: Frieser (Kapfenberg, 16./Torraub)