Formel 1: „Kleine Bullen“ hielten großen Bruder in Schach

Melbourne (APA) - Wie vermutet sind die beiden Jung-Piloten von Toro Rosso dank stärkerem Motor zum Saisonstart 2016 schneller als die Autos...

Melbourne (APA) - Wie vermutet sind die beiden Jung-Piloten von Toro Rosso dank stärkerem Motor zum Saisonstart 2016 schneller als die Autos des vierfachen Weltmeisterteams Red Bull Racing. Mit Jungstar Max Verstappen (18) und Carlos Sainz jr. auf den Plätzen fünf und sieben stehen beide „Nachwuchsbullen“ in der Startaufstellung für den Australien-GP vor den RB12.

Lokalmatador Daniel Ricciardo schaffte es mit seinem hochgelobten Chassis lediglich auf Platz acht, und der Russe Daniil Kwjat schied schon im ersten Qualifikationsteil aus und war nur 18. Auch als Folge des neuen Knockout-Formates.

„Wir haben übersehen, ihn wieder rechtzeitig rauszuschicken. Es ist sich um zwei Sekunden nicht ausgegangen“, erklärte Motorsportdirektor Marko und gab zu: „Unser Fehler!“

Das neue Format dürfte aber auch laut Marko nicht lange überleben. „So etwas Fades und Destruktives. Wie hat man sich so etwas einfallen lassen können“, fragte sich auch der Grazer. „Es war ja ein Glück, dass Nico Rosberg im Finish hinten war, sonst wären die beiden Mercedes auch nicht mehr rausgefahren“, vermutete er.

Offenbar ist das neue Format das Ergebnis eines Kompromisses. „Es wurde uns aufgedrängt. Der Gegenvorschlag war eine gekippte Aufstellung mit dem Sieger als Zehntem, es war also das geringere Übel“, erklärte Marko.

Doch der 72-Jährige sieht größere Probleme. „Wir doktern an marginalen Sachen herum, dabei krankt es an etwas ganz Anderem“, verwies er etwa auf Mercedes. „Deren Überlegenheit ist eklatanter, als sie es je war.“ Marko ist überzeugt: „Mercedes hat sein Potenzial in Barcelona nicht aufgedeckt. Das einzig Spannende ist derzeit das Mittelfeld.“

Da lagen in der Tat nur wenige Zehntel zwischen Platz fünf und acht. „Es ist so eng da, dass alles passen muss, um optimal unterwegs zu sein“, erklärte Marko Ricciardos achten Platz.

Positiv sei, dass man tatsächlich näher an Ferrari herangekommen sei. Für das Rennen am Sonntag vermutet der Motorsport-Konsulent: „Aus eigener Kraft ist das Maximum ein fünfter Platz.“

Die starken Leistungen der beiden Toro-Rosso-Junioren überraschten ihn keineswegs. Auch aus einem ganz bestimmten Grund. „Die sind mit ihrem Ferrari-Motor aus dem Vorjahr unseren Triebwerken um gut 50 PS voraus.“