Gouverneur: Vier Tote bei Selbstmordanschlag im Zentrum von Istanbul

Istanbul (APA/AFP/dpa/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind nach Behördenangaben vier Me...

Istanbul (APA/AFP/dpa/Reuters) - Bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul sind nach Behördenangaben vier Menschen getötet worden. Weitere 20 Menschen seien bei der Explosion in einer beliebten Einkaufsstraße im europäischen Teil der Stadt verletzt worden, sagte der Gouverneur von Istanbul, Vasip Sahin, türkischen Medien. Drei von ihnen seien schwer verletzt.

Der Tatort wurde weiträumig abgeriegelt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot am Ort. Die Sicherheitslage in der Türkei ist derzeit äußerst angespannt. Nach Angaben des israelischen Außenministeriums sind unter den Verletzten auch drei israelische Staatsbürger.

Seit dem Selbstmordanschlag vom 10. Oktober, bei dem während einer kurdischen Demonstration vor dem Hauptbahnhof von Ankara 103 Menschen getötet und 500 weitere verletzt wurden, ist die Türkei in höchster Alarmbereitschaft. Die türkische Regierung machte die Jihadistenmiliz Islamischer Staat für den Anschlag verantwortlich. Trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen kommt es aber immer wieder zu Anschlägen.

Erst vergangenen Sonntag gab es einen Anschlag in der Hauptstadt Ankara mit 37 Toten, zu dem sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekannte. Die Tat sei eine Vergeltung für die „Massaker in Kurdistan“, hatte die Gruppe in ihrem Bekennerschreiben mitgeteilt und zugleich neue Anschläge angekündigt. Die türkische Armee geht seit Monaten in einer Militäroffensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Südosten der Türkei vor.

Im Jänner waren bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul zwölf Deutsche getötet worden. Angesichts konkreter Hinweise auf Anschlagspläne wurden am Donnerstag die deutsche Botschaft und das Konsulat sowie die deutschen Schulen in Ankara und Istanbul geschlossen.