Schweizer Filmpreise: „Köpek“ zum besten Spielfilm gekürt
Zürich/Wien (APA/sda) - Ein politischer Film, der die Gewalt an Minderheiten in der Türkei anprangert, ist der Gewinner der heurigen Schweiz...
Zürich/Wien (APA/sda) - Ein politischer Film, der die Gewalt an Minderheiten in der Türkei anprangert, ist der Gewinner der heurigen Schweizer Filmpreise. „Köpek“ von Esen Isik gewann am Freitagabend im Schiffbau in Zürich den Quartz in der Königskategorie „Bester Spielfilm“. Ausgezeichnet wurde auch „Köpek“-Hauptdarstellerin Beren Tuna. Der Wiener Schauspieler Wolfram Berger ging bei der Verliehung hingegen leer aus.
Der 70-Jährige war für seine Rolle als demenzkranker Vater im Erfolgsfilm „Rider Jack“ als bester Darsteller nominiert. Er musste sich wie Bruno Ganz („Heidi“) dem Newcomer Patrick Lapp („La Vanite“) geschlagen geben. Mit vier Nominationen war die Sterbehilfe-Komödie „La Vanite“ von Lionel Baier die stärkste Konkurrentin von „Köpek“, konnte aber nur die Darsteller-Trophäe für sich verbuchen.
Es scheint das Jahr der Debütfilme zu sein: Auch in der Dokfilm-Kategorie gewinnt mit „Above and Below“ ein Erstling. Wirklich eine Überraschung ist das allerdings nicht, denn Nicolas Steiners bildstarkes Werk rund um fünf Aussteiger der US-amerikanischen Gesellschaft war bereits an zahlreichen Festivals auf der ganzen Welt zu Gast. „Above and Below“ erhielt zudem eine Trophäe in der Kategorie „Beste Montage“.
Mit Ursula Meier wurde zumindest in einer Hauptkategorie eine erfahrene Regisseurin ausgezeichnet: Sie ist quasi Stammgast an der Verleihung des Schweizer Filmpreises und erhielt diesmal einen Quartz für ihren Kurzfilm „Kacey Mottet Klein, naissance d‘un acteur“ über den von ihr entdeckten Nachwuchsdarsteller Kacey Mottet Klein.
Die Ehre, den letzten Preis des Abends zu übergeben, wurde Bundesrat Alain Berset zuteil. Der Kulturminister überreichte dem Tessiner Kameramann Renato Berta den Ehren-Quartz für sein Lebenswerk. Berta, der mit Jean-Luc Godard oder Alain Tanner gedreht hatte, sei „ein Virtuose der visuellen Verknappung“, sagte Berset in seiner Laudatio auf den 71-Jährigen.
Die Schweizer Filmpreise wurden zum 19. Mal vergeben. Seit 2013 findet die Verleihung im Turnus in Zürich und Genf statt. Die Trophäen beziehen sich auf das vergangene Kinojahr.
(Folgt Dokumentation)