Formel 1: Quali-Format hat auch für Ecclestone Optimierungsbedarf

Melbourne (APA/Reuters) - Der neue Qualifikationsmodus in der Formel 1 hat sich in Melbourne als „Griff ins Klo“ herausgestellt, wie Mercede...

Melbourne (APA/Reuters) - Der neue Qualifikationsmodus in der Formel 1 hat sich in Melbourne als „Griff ins Klo“ herausgestellt, wie Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda gewohnt scharf formulierte. Auch Chefvermarkter Bernie Ecclestone war nach den langweiligen Szenen vom Samstag unzufrieden. Noch vor dem nächsten Grand Prix in Bahrain am 3. April könnte es Änderungen geben, kündigte der Brite an.

Die Frage, ob das Format geändert werden sollte und könnte, bejahte Ecclestone gegenüber Reuters. „Es war die Idee der FIA (Motorsport-Weltverband; Anm.)“, sagte der 85-Jährige. „Wenn wir sie dazu bringen können, es zu ändern, und wir uns auf Änderungen einigen können, können wir es ändern. Oder wenn wir alle Teams zu einer Einigung bringen können, können wir es ändern.“

Ecclestone betonte, dass das neue Format nicht aufgrund einer Initiative von ihm eingeführt worden sei. „Ich habe eine andere Idee gehabt. Meine Idee war, das alte Qualifying so zu lassen, und der, der das vorige Rennen gewonnen hat oder Zweiter war oder Dritter bis runter zum zehnten Platz, soll eine Zeit auf seine Qualifyingzeit draufbekommen“, sagte der Brite.

„Man addiert die Zeit einfach drauf. Das Qualifying würde so bleiben, wie es in der Vergangenheit war, genau so, wie ich es mag. Aber es würde die Startliste komplett verändern, zumindest für zwei Drittel des Rennens würde man dann eine Menge echten Rennsport sehen“, erklärte Ecclestone weiter.

Laut Ecclestone hat die erste Phase des Qualifying in Melbourne funktioniert, das Finale jedoch nicht. Weltmeister Lewis Hamilton wusste lange vor einer möglichen Schlussrunde, dass er seine 50. Karriere-Poleposition in der Tasche hat, und entschied sich so ohne jeglichen Druck dafür, in der Box zu bleiben. In den letzten vier Minuten war überhaupt kein Auto mehr auf der Strecke zu sehen.

„Ich denke, würde man sagen, dass sie im Finale raus müssen, wäre das die Lösung. Vielleicht ist das notwendig“, sagte der Formel-1-Boss. „Die Idee dahinter war, dass die Spitzenfahrer vielleicht ans Ende der Startliste müssen, weil sie einen Fehler machen.“

Ecclestone hatte aber auch eine überraschende Ansicht parat: Er würde den Saisonstart trotz des Quali-Reinfalls als gelungen bezeichnen. „Ja, das ist er, weil man andernfalls nicht darüber sprechen würde“, bemerkte er.