Drei Israelis bei Anschlag in Istanbul getötet - Auch US-Bürger
Jerusalem (APA/dpa/AFP) - Bei dem Selbstmordanschlag im Zentrum von Istanbul sind am Samstag drei Israelis getötet worden, von denen zwei au...
Jerusalem (APA/dpa/AFP) - Bei dem Selbstmordanschlag im Zentrum von Istanbul sind am Samstag drei Israelis getötet worden, von denen zwei auch die US-Staatsbürgerschaft hatten. Dies bestätigte das israelische Außenministerium am Sonntag in Jerusalem. Dabei handelt es sich nach Medienberichten um einen 40-Jährigen sowie einen 70-Jährigen. Das dritte Opfer sei eine 60-jährige vierfache Mutter.
Ein Selbstmordattentäter hatte am Samstag in einer belebten Istanbuler Einkaufsstraße vier Menschen mit in den Tod gerissen, knapp 40 weitere wurden verletzt. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte, es sei noch unklar, ob der Anschlag auf israelische Touristen abzielte. Zehn Israelis waren auch unter den Verletzten.
Zum Anschlag bekannte sich bisher keine Gruppierung. Der Selbstmordattentäter, ein 33-jähriger Türke, wurde von der regierungsnahen türkischen Presse aber als Mitglied einer Zelle der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) bezeichnet. Offiziell bestätigt wurden diese Berichte nicht. Die Ermittlungen seien im Laufen, sagte der Gouverneur von Istanbul, Vasip SAhin.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu übermittelte Netanyahu einen Brief, in dem er den israelischen Familien nach dem „abscheulichen Anschlag“ sein Beileid aussprach. Das Attentat zeige einmal mehr, „dass die internationale Gemeinschaft geeinigt und entschlossen gegen die schändlichen Ziele von Terrororganisationen vorgehen muss“, schrieb Davutoglu nach Angaben des Netanyahu-Büros.
Eine Maschine der israelischen Armee mit Rettungskräften ist unterwegs in die Türkei. Mehrere israelische Verletzte seien bereits in ihre Heimat gebracht worden, berichtete die „Times of Israel“. Die Internetausgabe der türkischen Zeitung „Hürriyet“ berichtete, der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Dore Gold, habe entschieden, wegen des Anschlags einen Besuch in die USA abzubrechen und nach Istanbul zu reisen.
Das Weiße Haus bestätigte am Samstagnachmittag (Ortszeit), dass zwei Tote auch die US-Staatsbürgerschaft hatten. Man stehe in engem Kontakt mit den türkischen Behörden und bekräftige die Entschlossenheit, gemeinsam mit der Türkei das Übel des Terrorismus zu bekämpfen, betonte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Ned Price, in einem Statement. Außenamtssprecher John Kirby sprach von einem „feigen Terroranschlag“. Die Gewalt gegen „unschuldige Menschen in der gesamten Türkei - türkische Bürger und internationale Besucher“ sei nicht hinnehmbar.
Unter den Todesopfern und Verletzten seien nach bisherigem Wissensstand keine Österreicher, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, am Samstag der APA auf Anfrage. Generell gelte für die gesamte Türkei ein „erhöhtes Sicherheitsrisiko“, ein „hohes Sicherheitsrisiko“ besteht im Osten und Südosten des Landes, heißt es auf der Homepage des Ministeriums