Alonso war nach Horror-Unfall dankbar, am Leben zu sein
„Es war ein beängstigender Unfall. Ich bin extrem dankbar, speziell der FIA für die ganzen Sicherheitsmaßnahmen“, sagte Alonso nach seinem Unfall. „Dank all dem bin ich vermutlich noch am Leben.“
Melbourne - Einen der haarsträubendsten Formel-1-Unfälle seit langem überlebte Fernando Alonso am Sonntag beim WM-Auftakt in Australien. „Natürlich bist du dankbar, dass du am Leben bist und nicht einmal Verletzungen hast“, sagte der 34-jährige McLaren-Pilot nach seinem schweren Unfall in Melbourne. Dabei war das Auto komplett zerstört worden.
Es war in der 18. Runde, als Alonso im Albert Park beim Versuch, den Haas des Mexikaners Esteban Gutierrez auf der Geraden zu überholen, das linke Hinterrad des Vordermannes erwischte. Dadurch verlor der zweifache Weltmeister die Kontrolle über sein Gefährt. Nachdem er links an der Mauer eingeschlagen und sich in der Folge im Kiesbett mehrmals überschlagen hatte, segelte Alonsos Bolide gut hundert Meter weit fast ungebremst dahin. Danach zerschellte der McLaren an der Begrenzung der in Kurve drei glücklicher Weise sehr langen Auslaufzone endgültig.
Alonso stieg wie durch ein Wunder dennoch nur leicht humpelnd aus dem Auto aus. Der höchst besorgte Gutierrez war sofort zur Stelle, anschließend umarmten sich die beiden Fahrer. Alonso winkte beruhigend in die Menge. Ihm war aber rasch bewusst, was ihm am 20. März 2016 womöglich das Leben gerettet hatte. „Es war ein beängstigender Unfall. Ich bin extrem dankbar, speziell der FIA für die ganzen Sicherheitsmaßnahmen“, sagte Alonso in Richtung der Motorsport-Weltbehörde, die Rennautos und die Rennstrecken in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sicherer gemacht hat. „Dank all dem bin ich vermutlich noch am Leben“, machte Alonso klar.
Das Auto und der Honda-Motor seien freilich nur noch Schrott, berichtete Alonso. „Aber ich bin super happy, dass ich überhaupt hier stehen und sprechen kann.“ Formel-1-Piloten würden immer ihr Leben riskieren, wenn sie ins Auto einstiegen. Der Crash wurde natürlich untersucht. Alonso ist aber der Meinung, dass es keinen Schuldigen gebe. „Es war Racing. Ich war so lange wie möglich im Windschatten und bin im letzten Moment rausgezogen.“
Niki Lauda meinte: „Der Unfall war unglaublich. Man sieht, wie sicher diese Autos mittlerweile sind.“ Auf die Frage, wie so ein Crash zu seiner Zeit als Rennfahrer ausgegangen wäre, sagte der dreifache Weltmeister aus Österreich: „Wohl eher traurig!“ Auch Sieger Rosberg meinte: „Das Wichtigste heute war, dass alles gut ausgegangen ist.“ (APA)