Stichwahl um Präsidentschaft in Benin: Premier gegen Unternehmer
Porto-Novo (APA/dpa) - Zur Stichwahl im westafrikanischen Benin sind am Sonntag Premier Lionel Zinsou und der Baumwoll-Unternehmer Patrice T...
Porto-Novo (APA/dpa) - Zur Stichwahl im westafrikanischen Benin sind am Sonntag Premier Lionel Zinsou und der Baumwoll-Unternehmer Patrice Talon gegeneinander angetreten. Nach Regenfällen am frühen Morgen, bildeten sich in der Wirtschaftsmetropole Cotonou bald Warteschlangen vor einzelnen Wahllokalen. Keiner der ursprünglich 33 Kandidaten hatte beim ersten Wahldurchgang am 6. März die absolute Mehrheit gewinnen können.
Zinsou erhielt im ersten Durchgang 28,4 und Talon 24,8 Prozent der Stimmen. Präsident Thomas Boni Yayi durfte sich nach zwei Amtszeiten nicht erneut zur Wahl stellen. Das Ergebnis soll nach Angaben der Wahlkommission binnen 48 Stunden nach Schließung der Wahllokale bekannt gegeben werden.
Örtliche Wahlbeobachter verteilten Trillerpfeifen an einzelne wartende Wähler, mit denen sie Sicherheitskräfte auf eventuelle Unregelmäßigkeiten aufmerksam machen konnten, sagte die Journalistin Yolaan Begbie in Cotonou. Zumindest in der Hafenstadt seien die Wahlen ruhig verlaufen.
Der 61-jährige Zinsou besitzt die französische und die beninische Staatsbürgerschaft. Er war der einzige Kandidat der Regierungspartei und hatte im Wahlkampf Investitionen in Landwirtschaft und Arbeitsplätze versprochen. Der 57-jährige Baumwollunternehmer Talon hatte sich im Vorfeld der Stichwahl mit mehreren der erfolglosen Oppositionskandidaten aus dem ersten Wahldurchgang verbündet. Mit dem Drittplatzierten, dem Lebensmittelmagnaten Sebastien Ajavon, hatte Talon insgesamt in der ersten Runde knapp die Hälfte der Stimmen gewonnen
Die Wirtschaft Benins hängt stark von Baumwollexporten ab. Ein Drittel der 11 Millionen Einwohner gilt der Weltbank zufolge als arm. Das kleine Land in Westafrika zählt zu den stabileren Demokratien des Kontinents. Benin war 1991 der erste afrikanische Staat, dem der friedliche Wechsel von der Diktatur zu einer demokratischen Regierung gelang.