Tempelbrand in Indien - Fünf Arbeiter einvernommen
Neu-Delhi (APA/AFP/dpa) - Nach dem Feuer in einem Tempel in Südindien mit mehr als 100 Toten sind fünf Arbeiter von der Polizei einvernommen...
Neu-Delhi (APA/AFP/dpa) - Nach dem Feuer in einem Tempel in Südindien mit mehr als 100 Toten sind fünf Arbeiter von der Polizei einvernommen worden. Es handle sich nicht um offizielle Festnahmen, teilte der Polizeichef von Kollam, P. Prakash, am Montag mit. „Erst wenn sie befragt wurden, wissen wir, ob sie involviert sind und können weitere Schritte ergreifen.“
Der verheerende Brand soll durch ein Feuerwerk ausgelöst worden sein, das von den Behörden des südindischen Bundesstaats Kerala eigentlich verboten worden war. Einer der Veranstalter war weiter flüchtig. Ein anderer wurde im Krankenhaus behandelt, weil er selbst schwere Verletzungen bei dem Unglück erlitten hatte.
Das illegale Feuerwerk löste in der Nacht auf Sonntag einen Großbrand in dem Tempel aus. Gegen 3.30 Uhr fing ein Schuppen Feuer, in dem Feuerwerkskörper gelagert wurden. Die anschließende Explosion brachte auch ein angrenzendes Verwaltungsgebäude aus Beton zum Einsturz und beschädigte den Tempel. Laut Polizeiangaben wurden mindestens 106 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Zu dem Spektakel hatten sich angesichts des hinduistischen Neujahrs tausende Familien in dem Puttingdal-Devi-Tempel der Küstenstadt Paravu versammelt.
In Indien kommt es in Tempeln und auf religiösen Festivals immer wieder zu tödlichen Bränden und Massenpaniken. Grund sind oft mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen. 2008 war dabei das schlimmste Jahr der vergangenen Dekade: Damals wurden binnen zwei Monaten mehr als 370 Pilger bei Massenpaniken in den Bundesstaaten Himachal Pradesh und Rajasthan getötet.