Reutte

Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten

© Mittermayr

Der Vilser Stadtchef Günter Keller ist neuer Chef des Planungsverbandes Reutte mit seinen elf Gemeinden.

Von Alexander Paschinger

Reutte, Vils –Seit den Wahlen werden nicht nur in den Gemeinden selbst die Weichen für die Zukunft gestellt. Vergangene Woche fand auch die Sitzung des Planungsverbandes Reutte statt. Und auch hier gab es eine Änderung: Denn der Vilser Bürgermeister Günter Keller übernahm die Obmannschaft von seinem Breitenwanger Amtskollegen Hanspeter Wagner.

„Gemeindeüberschreitende Projekte sind wichtig“, betont der Vilser Stadtchef, auch wenn er die Bedeutung des Verbandes an sich nicht an die große Glocke hängen will. Denn: „Wie diese Projekte durchgeführt werden, das entscheiden immer noch die Gemeinden selbst.“ Und hier habe der Reuttener Planungsverband mit seinen elf Gemeinden im Gegensatz zum Tannheimer Tal oder dem Zwischentoren eine schwierigere Situation. Während nämlich dort der Tourismus eine große gemeinsame Klammer darstellt, „spielt er bei uns keine solche Rolle“, hält Keller fest.

Und wenn er andererseits auf den Themenkomplex gemeinsamer Gewerbegebiete blicke, „dann gibt es in unserem Planungsverband nur ein einziges“. Das wurde vor vielen Jahren „auf sanften Druck des Landes“ von Vils, Musau und Pinswang eingerichtet. Den Bedarf nach weiteren derartigen gemeindeübergreifenden Gewerbeparks im Großraum Reutte kann er aber derzeit nicht erkennen.

Und wenn Keller an die Diskussion der vergangenen Jahre über den öffentlichen Nahverkehr denkt? „Das hat jeden frustriert“, fasst er zusammen. „Öffis in einem Einzugsgebiet von 17.000 Menschen können nicht kostendeckend fahren.“ So etwas funktioniere nur „in einem städtischen Gebiet, wenn alle vier bis fünf Minuten etwas daherkommt. Wenn ich aber ein bis zwei Stunden auf den nächsten Bus warten muss, weil ich zwei Minuten zu spät war, dann tut man sich schwer, den öffentlichen Verkehr zu nutzen.“

Über das Wochenende habe er sich bereits tiefer in die Materie der elf Verbandsgemeinden eingearbeitet. „Ich will jetzt einmal auf kleiner Flamme kochen“, hält er sich zurück. Der Vilser Stadtchef baut vorerst auf die erste Verbandssitzung, die in erster Linie ein Sammeln der Ideen und der Gemeinsamkeiten beinhalten soll. „Je besser das Feedback, desto schneller kann man die nächsten Schritte anpacken.“

Was er zu diesem Zeitpunkt aber noch überhaupt nicht tun will, ist, seine eigenen Vorstellungen medial preiszugeben: „Das wäre kontraproduktiv“, will er erst mit seinen Kollegen konferieren.

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