Vatileaks-2-Prozess wird fortgesetzt - Journalist Nuzzi befragt

Vatikanstadt/Rom (APA) - Im Vatikan ist am Montag das Verfahren um die illegale Weitergabe vertraulicher Dokumente an zwei Journalisten nach...

Vatikanstadt/Rom (APA) - Im Vatikan ist am Montag das Verfahren um die illegale Weitergabe vertraulicher Dokumente an zwei Journalisten nach dreiwöchiger Unterbrechung fortgesetzt worden. Befragt wurde der angeklagte Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi.

Nuzzi soll mit seinem Buch „Alles muss ans Licht. Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes“ (Originaltitel: „Via Crucis“) unter dem Arm vor Gericht erschienen sein. In seinem Werk beschreibt der Italiener im Kern die Arbeit der vom Papst 2013 eingesetzten Expertenkommission Cosea und die von ihr aufgedeckten Missbräuche und Fragwürdigkeiten im Finanzgebaren in und um den Vatikan.

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Veröffentlichung vertraulicher Unterlagen über wirtschaftliche Missstände in der römisch-katholischen Kirche durch Nuzzi und seinem Kollegen Emiliano Fittipaldi, die sich illegal die Akten einer päpstlichen Untersuchungskommission beschafft hatten. Angeklagt sind im Prozess auch der ranghohe Kurienprälat Lucio Angel Vallejo Balda sowie seine Mitarbeiter Nicola Maio und die PR-Agentin Francesca Chaouqui.

Die Journalisten sollen die Geheimdokumente von Chaouqui und Vallejo Balda bekommen haben, die zusammen mit Maio früher für eine von Papst Franziskus eingerichtete Wirtschaftsprüfungskommission arbeiteten. Den Angeklagten drohen jeweils bis zu acht Jahre Haft. Ein Gesetz zum Schutz von Informanten existiert im Vatikan nicht.