Italien hofft auf Einigung bei faulen Bankkrediten
Rom (APA/dpa) - In Italien wächst die Hoffnung auf eine Lösung für die zahlreichen faulen Kredite in den Büchern der heimischen Banken. Fina...
Rom (APA/dpa) - In Italien wächst die Hoffnung auf eine Lösung für die zahlreichen faulen Kredite in den Büchern der heimischen Banken. Finanzministerium, Notenbank und die Manager der wichtigsten Institute wollten sich am Montag zu den vielleicht entscheidenden Verhandlungen treffen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Am Ende soll demzufolge ein Fonds stehen, der den Geldhäusern einen Teil ihrer faulen Kredite abnimmt, bei denen fraglich ist, ob sie überhaupt zurückgezahlt werden. Ziel ist es, die Bankbilanzen zu entlasten und die Kreditvergabe in Italien wieder anzukurbeln.
An der Börse kam die Aussicht auf einen Durchbruch gut an: Bankaktien gewannen am Montagvormittag in Mailand kräftig an Wert. Die Papiere der Bank-Austria-Mutter UniCredit legten um mehr als 6 Prozent, diejenigen der Rivalin Intesa Sanpaolo um mehr als 4 Prozent zu.
Geplant ist offenbar, dass der Fonds von Banken und Finanzinvestoren betrieben wird. Zudem soll sich die Staatsbank Cassa depositi e prestiti daran beteiligen. Die Details etwa zum Umfang sind noch unklar. Im Jänner hatte sich Italien mit der EU-Kommission über die Bedingungen für mögliche Hilfen zugunsten der Banken verständigt. Demnach darf der Staat prinzipiell Garantien geben, die das Verlustrisiko für Käufer von faulen Krediten begrenzen sollen. Dafür müssen die Banken aber bezahlen. In den Bilanzen von Italiens Banken haben sich während der dreijährigen Rezession faule Kredite im Wert von geschätzt 360 Milliarden Euro angesammelt.