Panama-Papers - Bankenverband warnt vor Vorverurteilungen
Berlin (APA/AFP) - Mit Blick auf die Enthüllungen der „Panama Papers“ hat der Bankenverband vor pauschalen Vorverurteilungen gewarnt. Nicht ...
Berlin (APA/AFP) - Mit Blick auf die Enthüllungen der „Panama Papers“ hat der Bankenverband vor pauschalen Vorverurteilungen gewarnt. Nicht jedes Geschäft mit einer Offshore-Gesellschaft sei von vornherein illegal, erklärte der Verband am Montag in Berlin auf seiner Frühjahres-Pressekonferenz.
Darüber hinaus unterlägen die deutschen Institute umfangreichen Vorschriften, denen sie „gewissenhaft“ nachkämen. Der Bankenverband unterstütze alle Maßnahmen der Bundesregierung, mit denen Geldwäsche und Steuerhinterziehung „sinnvoll bekämpft“ würden.
Am Montag trat ein neuer Präsident an die Spitze des Bankenverbands: Hans-Walter Peters, Chef und persönlich haftender Gesellschafter der Hamburger Berenberg Bank. Er folgt auf Jürgen Fitschen, den Co-Chef der Deutschen Bank.
Die Berenberg Bank ist eine von 500 Banken, die oder deren Töchter dem Recherchenetzwerk ICIJ zufolge über die panamesische Kanzlei Mossack Fonseca für ihre Kunden Briefkastenfirmen in Steueroasen haben registrieren lassen. Die Berenberg Bank hat sich nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“, die maßgeblich an den Enthüllungen beteiligt ist, dabei besonders hervorgetan.
Ein weltweites Recherchenetzwerk hat enthüllt, wie Mossack Fonseca dutzenden Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten durch Briefkastenfirmen erlaubte, Vermögen in Steueroasen zu verschieben. Auch Vermögende aus dem Umfeld von Mafiabanden, Terrorgruppen und aus sanktionierten Staaten sollen zu den Kunden der Kanzlei zählen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder auf den Plan.