„Mensch & Pferd“: OÖ. Landesausstellung nimmt sich „In-Thema“ an

Wien/Lambach/Stadl-Paura (APA) - Vom Nutztier bis zur kultischen Verehrung: Die oberösterreichische Landesausstellung will das Pferd in all ...

Wien/Lambach/Stadl-Paura (APA) - Vom Nutztier bis zur kultischen Verehrung: Die oberösterreichische Landesausstellung will das Pferd in all seinen Facetten einfangen. Von 28. April bis 6. November stehen in den Nachbargemeinden Stadl-Paura und Lambach nicht nur interaktive Ausstellungen, sondern auch ein umfangreiches Rahmenprogramm an. „Wir haben dabei wirklich ein In-Thema“, urteilte Roman Sandgruber über „Mensch & Pferd“.

Der wissenschaftliche Leiter der mittlerweile 31. Landesausstellung gab am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien detaillierte Einblicke in die geplanten Vorhaben. Diese fokussieren sich auf das Pferdezentrum in Stadl-Paura sowie das Stift Lambach. „Wir haben eine große Zahl an Originalexponaten hinein komponiert“, hielt Sandgruber angesichts von mehr als 600 Objekten fest. Während im Stift die kulturellen und künstlerischen Aspekte im Vordergrund stehen und es etwa im Kreuzgang 22 zentrale Pferdedarstellungen - von den gut 40.000 Jahre alten Zeichnungen in der französischen Chauvet-Höhle bis zu Lucian Freuds Pferdeporträts aus dem Jahr 2003 - zu sehen gibt, rückt das Pferdezentrum Zucht und Nutzung ins Bild.

„Es ist das erste Mal, dass sich eine Landesausstellung dezidiert mit einem naturwissenschaftlichen Thema auseinandersetzt“, resümierte Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). „Mit der Ausstellung können wir ein Thema aufarbeiten, das sehr vielschichtig ist. Gerade die Inszenierung ist enorm breit.“ Ein Beispiel dafür wäre eine Installation in Stadl-Paura, bei der sich die Besucher ein bisschen wie auf dem Rücken der Pferde fühlen können: Für den Mustang-Raum ist eine 25 Quadratmeter große, begehbare LED-Fläche vorgesehen, auf der eine Mustangherde in Colorado visualisiert wird. Durch die Augen eines Pferdes blicken kann mit außerdem mit 3D-Brillen, die das Sehfeld der Tiere - 60 Grad dreidimensional, der Rest auf 300 Grad zweidimensional - nachvollziehbar machen.

Budgetär schlägt die Landesausstellung mit insgesamt knapp 13 Mio. Euro zu Buche, wobei rund fünf Mio. Euro für die Betriebskosten fällig werden. Aber auch die getätigten Investitionen in Gebäude und Denkmalpflege sind den Beteiligten zufolge bestens investiert, wie auch die Bürgermeister der Orte unisono unterstrichen. Für Sandgruber biete der Veranstaltungsreigen, der mit der Eröffnung der Landesausstellung am 27. April beginnt und bis Anfang November dauern wird, auch die Möglichkeit, Stadl-Paura und Lambach bekannter zu machen. „Ich sehe da sowohl den materiellen wie immateriellen Wert.“

Neben dem Pferdezentrum, dem Stift sowie dem Rossstall in Lambach, der als dritte Örtlichkeit bespielt wird, sollen aber auch weitere Sehenswürdigkeiten der Region vermittelt werden. Insgesamt erhofft man sich zwischen 150.000 und 250.000 Besucher. Diese erwartet „an jedem Wochenende etwas“, so Karl Platzer vom Pferdezentrum: Neben etlichen Programmpunkten speziell für Kinder, sind etwa unzählige Turniere und Zuchtveranstaltungen geplant. Und Martin Steinbichler, Obmann des OÖ. Pferdezuchtverbands, verwies auf einen Guinness-Rekord, den man aufstellen werde. Konkretes dazu wollte er noch nicht sagen, sondern verriet nur: „Über 1.000 Pferde wollen wir für die Landesausstellung nach Stadl-Paura bringen.“ Für lebendes Anschauungsmaterial scheint also gesorgt.

(S E R V I C E - 31. Oberösterreichische Landesausstellung „Mensch & Pferd. Kult und Leidenschaft“, von 28. April bis 6. November in Stadl-Paura und Lambach; detaillierte Infos unter www.landesausstellung.at)