„Panama Papers“ - Rotes Kreuz schließt jede Beteiligung aus
Wien (APA) - Das Österreichische Rote Kreuz weist darauf hin, mit dem durch die „Panama Papers“ bekannt gewordenen Missbrauch des Namens der...
Wien (APA) - Das Österreichische Rote Kreuz weist darauf hin, mit dem durch die „Panama Papers“ bekannt gewordenen Missbrauch des Namens der internationalen Hilfsorganisation im Zusammenhang mit Briefkastenfirmen nichts zu tun zu haben. Um das klarzustellen, sei das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Zug, sagte Österreich-Generalsekretär Werner Kerschbaum am Rande einer Pressekonferenz in Wien.
Er wisse „sehr wenig“ über die Causa, meinte Kerschbaum. Klar sei aber, dass all dies nicht auf Initiative des Roten Kreuzes passiert sei. Die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca habe ohne Wissen des Roten Kreuzes das Logo und den Namen der Organisation verwendet, um Investoren ihre Investitionen aus humanitärer Sicht schmackhaft zu machen. „Aber da ist keinerlei Initiative vom Roten Kreuz ausgegangen.“
Für das Rote Kreuz bedeute dies einen gewissen Imageschaden. „Wir werden auch entsprechende Maßnahmen ergreifen.“ Es sei das IKRK in Genf angehalten und auch schon dabei, Kontakte aufzunehmen und klarzustellen, dass es bei den Scheinfirmen keinerlei Beteiligung des Roten Kreuzes gegeben habe und dass die entsprechenden Handlungen ohne dessen Wissen gesetzt wurden, so Kerschbaum.
Nach Informationen mehrerer Medien soll die Kanzlei Mossack Fonseca den guten Ruf von Hilfsorganisationen missbraucht haben, um die wahren Besitzer von Briefkastenfirmen zu verschleiern. Den Berichten zufolge gründete sie mindestens zwei eigene Stiftungen, die zum Schein das IKRK unterstützen - ohne dass die Hilfsorganisation darüber informiert war. Die Kanzlei nutzte dabei ein Schlupfloch im Gesellschaftsrecht Panamas, wonach Begünstigte von Stiftungen ohne deren Wissen eingesetzt werden dürfen.