Waffenruhe im Jemen nach etlichen gescheiterten Versuchen
Sanaa (APA/AFP) - Der Jemen wird seit eineinhalb Jahren von einem bewaffneten Konflikt erschüttert. Seit September 2014 kämpfen dort die sch...
Sanaa (APA/AFP) - Der Jemen wird seit eineinhalb Jahren von einem bewaffneten Konflikt erschüttert. Seit September 2014 kämpfen dort die schiitischen Houthi-Rebellen gegen Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd-Rabbu Mansour Hadi. Die regierungstreuen Kämpfer werden durch eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt. In der Nacht zum Montag trat nun eine Waffenruhe in Kraft.
21. September 2014
Die Houthi-Rebellen erobern nach tagelangen Gefechten Regierungsgebäude, die Zentrale des staatlichen Rundfunks und militärische Einrichtungen in der Hauptstadt Sanaa.
14. Oktober 2014
Die Houthis bringen die Hafenstadt Hodeida unter ihre Kontrolle und setzen ihren Vormarsch ins Zentrum des Landes fort.
20. Jänner 2015
Die Houthis erobern den Präsidentenpalast in Sanaa und belagern die Residenzen Hadis und des Regierungschefs Khaled Bahah. Hadi und Bahah treten zwei Tage später zurück.
6. Februar 2015
Die Schiitenmiliz verkündet die Auflösung des Parlaments und die Bildung eines sogenannten Präsidentschaftsrats.
21. Februar 2015
Präsident Hadi flieht aus Sanaa und sucht in der südlichen Hafenstadt Aden Schutz. Er zieht seine Rücktrittserklärung zurück und erklärt Aden zur neuen Hauptstadt des Jemen.
20. März 2015
Bei Selbstmordattentaten auf mehrere schiitische Moscheen in Sanaa werden 142 Menschen getötet. Dazu bekennt sich die sunnitische Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
25. März 2015
Die Houthi-Rebellen rücken auf Aden vor. Hadi flieht erneut. Die Houthis dringen auch in den Hafen Mosha am Roten Meer vor, der ihnen den Weg zur strategisch wichtigen Meerenge von Bab al-Mandab eröffnet.
26. März 2015
Saudi-Arabien und mehrere Verbündete der Region greifen militärisch in den Konflikt ein und bombardieren Houthi-Stellungen. Sie reagieren damit auf ein Hilfegesuch von Hadi.
2. April 2015
Kämpfer der Islamistengruppe Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) befreien bei einem Sturm auf ein Gefängnis 300 Häftlinge. In Aden erobern die Houthi-Rebellen den Präsidentenpalast.
10. April 2015
Die UNO fordert „sofortige humanitäre Kampfpausen“, um mehr Hilfslieferungen ins Land bringen zu können.
14. April 2015
Der UN-Sicherheitsrat belegt die Houthi-Rebellen mit einem Waffenembargo und fordert sie zum Rückzug auf. Russland, das ein Embargo gegen alle Konfliktparteien gefordert hatte, enthält sich der Stimme.
16. April 2015
Der UN-Sondergesandte Jamal Benomar tritt zurück. Er klagt über mangelnden Rückhalt der arabischen Golfstaaten. Sein Nachfolger ist der Mauretanier Ismail Ould Scheich Ahmed.
21. April 2015
Die arabische Militärkoalition erklärt die Luftangriffe im Jemen für beendet, setzt sie dann aber doch fort.
3. Mai 2015
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wirft der Militärkoalition den Einsatz geächteter Streumunition vor.
12. Mai 2015
Eine humanitäre Feuerpause tritt in Kraft. Die Militärkoalition nimmt die Luftangriffe nach Verstößen der Houthis gegen die Waffenruhe wieder auf. Auch mehrere weitere Feuerpausen scheitern.
14. Juni 2015
In Genf werden Friedensgespräche geführt, aber nach wenigen Tagen ergebnislos beendet.
1. Juli 2015
Die UNO ruft für den Jemen den humanitären Notstand aus.
17. Juli 2015
Die Regierungstruppen erobern Aden zurück.
16. September 2015
Nach einem halben Jahr im saudi-arabischen Exil kehrt die Regierung nach Aden zurück. Im November kehrt auch Hadi zurück.
28. September 2015
Bei einem Luftangriff auf eine Hochzeitsfeier werden nach UN-Angaben etwa 130 Zivilisten getötet.
2. Oktober 2015
Die Regierungstruppen erobern die Meerenge Bab al-Mandab zurück.
15. Dezember 2015
Eine Waffenruhe tritt in Kraft, wird aber wieder gebrochen. Friedensgespräche in Genf werden auf Jänner vertagt und dann immer weiter verschoben.
18. März 2016
Die UNO spricht von fast 6.300 Toten seit März 2015.
10. April 2016
Eine neue Waffenruhe wird zunächst weitgehend eingehalten. Am 18. April sollen in Kuwait Friedensgespräche beginnen.