OSZE-Menschenhandels-Konferenz stellt Kinder in den Mittelpunkt
Wien (APA) - Kinder, die zu kriminellem Handeln gezwungen werden, stehen im Mittelpunkt einer zweitägigen Konferenz zum Thema Menschenhandel...
Wien (APA) - Kinder, die zu kriminellem Handeln gezwungen werden, stehen im Mittelpunkt einer zweitägigen Konferenz zum Thema Menschenhandel der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa), die am Montagnachmittag in Wien eröffnet wurde. OSZE-Sonderbeauftragte Madina Jarbussynova mahnte, diesem Problem weitere Beachtung zu widmen.
Kinder seien die verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft und werden daher am leichtesten Opfer von Ausbeutung, sagte Jarbussynova. „Opfer dürfen nicht als Täter behandelt werden“, mahnte die OSZE-Sonderbeauftragte. Eines der Probleme bei dem Thema: Opfer müssen als solche erst identifiziert werden.
Das Feld der Betätigung, in dem Kinder eingesetzt werden, ist weit, wie UNO-Sonderberichterstatterin Maria Grazia Giammarinaro in ihrer Rede sagte: Sie werden zu Laden- und Taschendiebstählen gezwungen, zum Hehlen, zum Dealen, werden in der Cannabis-Produktion eingesetzt oder als Bettler. Menschenhandel ist eine Form der organisierten Kriminalität, bei der die Drahtzieher das Risiko, erwischt zu werden, auf ihre Opfer abwälzen. Von „maximalem Profit bei minimalem Risiko“ sprach John Brandolino vom UNODC (UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung) bei der Eröffnung der OSZE-Konferenz.
Die Konferenz findet vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise in Europa statt. Die Polizeibehörde Europol hatte im Jänner auf mindestens 10.000 alleinreisende Kinder hingewiesen, die nach ihrer Ankunft in Europa verschwunden seien, und die Befürchtung geäußert, dass ein Teil von ihnen in die Hände von Kriminellen geraten seien.
~ WEB http://www.osce.org/ ~ APA396 2016-04-11/16:56