Terror in Brüssel

EU-Parlament gedachte der Opfer der Terroranschläge von Brüssel

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.
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Man solle sich „nicht anstecken lassen vom Hass der Täter“ erklärte Parlamentspräsident Martin Schulz.

Straßburg/Brüssel – Das Europaparlament hat am Montagabend der Opfer der Terroranschläge vom 22. März in Brüssel gedacht. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz mahnte zu einer besonnenen Reaktion, damit „wir uns nicht anstecken lassen vom Hass der Attentäter“. Diese hätten das zynische Kalkül, ganz Brüssel, Belgien und Europa in Furcht zu versetzen, „damit der Hass unsere Herzen erobert“.

Schulz bezeichnete vor der Schweigeminute der EU-Abgeordnete die Attentäter von Brüssel als „heimtückische Mörder“, die es mit ihren Anschlägen auf dem Flughafen und in der Metro gezielt auf unschuldige Menschen, auch Kinder, abgesehen hätten. Bei den islamistischen Anschlägen wurden 32 Menschen getötet und mehr als 300 zum Teil schwer verletzt.

Schulz mahnte dazu, jetzt nicht Muslime und den Islam unter Generalverdacht zu stellen. Fast täglich würden Menschen Opfer islamistischer Terroristen, sagte Schulz. „Dieser Terror ist global, und die meisten Opfer sind Muslime“, so der EU-Parlamentschef. Als Beispiele nannte Schulz Anschläge in Afghanistan, Irak, Tunesien, Ägypten, Syrien, Somalia, Nigeria, der Elfenbeinküste und der Türkei. Dieser Terror sei nicht durch Einzelmaßnahmen zu beantworten, sondern erfordere, dass die EU zusammenstehe.

Am Donnerstag stimmen die Abgeordneten über die Richtlinie zur Schaffung eines europäischen Fluggastdatenregisters (PNR) ab, welche die Behörden bei der Terrorismusbekämpfung unterstützen soll. Die EU-Innenminister hatten sich auf die Speicherung europäischer Passagierdaten bereits im Vorjahr geeinigt. Parallel dazu soll endgültig das Datenschutzpaket verabschiedet werden. (APA)