Kongos Streitkräfte erzwangen Auflösung von Vertriebenenlagern

Kinshasa (APA/dpa) - Kongolesische Streitkräfte haben rund 35.000 Menschen zum Verlassen von Vertriebenenlagern in der Provinz Nord-Kivu gez...

Kinshasa (APA/dpa) - Kongolesische Streitkräfte haben rund 35.000 Menschen zum Verlassen von Vertriebenenlagern in der Provinz Nord-Kivu gezwungen. Die Soldaten hätten unter den Vertriebenen Rebellen vermutet, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Montag mit.

Die Organisation fordere die kongolesische Regierung dazu auf, den Schutz der Vertriebenen zu gewährleisten, sagte UNHCR-Sprecher Andreas Kirchhof in der Hauptstadt Kinshasa.

Von den Zwangsauflösungen seien drei Lager in der Region Nord-Kivu im Ostkongo betroffen, sagte Kirchhof. Es sei der Hilfsorganisation derzeit nicht möglich, sich um die nun obdachlosen Menschen zu kümmern, da sie in unterschiedliche Richtungen geflohen seien.

Das kongolesische Militär hatte mehrfach den Vorwurf erhoben, dass Bewohner der Vertriebenenlager Rebellen der Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas (FDLR) unterstützten. Ein Großteil der betroffenen Vertriebenen hatten seit Kämpfen zwischen Streitkräften und M23-Rebellen im Jahr 2012 in den Lagern Zuflucht gesucht.

Im Osten des Kongos sind zahlreiche Milizen aktiv, die sowohl Gebiete als auch die Rohstoffvorkommen dort kontrollieren wollen.