Grazer Gerichtsreporter-Legende Doris Piringer verstorben

Graz (APA) - Die Grazer Gerichtsreporterin und Buchautorin Doris Piringer ist am Dienstag nach längerer Krankheit gestorben, hieß es seitens...

Graz (APA) - Die Grazer Gerichtsreporterin und Buchautorin Doris Piringer ist am Dienstag nach längerer Krankheit gestorben, hieß es seitens der „Kleinen Zeitung“, für die sie Jahrzehnte aus dem Gerichtssaal berichtet hatte. Sie verstand es, die menschliche Seite eines Falles zu vermitteln, ohne die harten Fakten zu vernachlässigen. In ihrer Pension widmete sie sich vermehrt dem Schreiben von Büchern.

Doris Piringer wurde am 24. Dezember 1949 geboren. Sie war mit Leib und Seele im Gerichtssaal zu Hause und schrieb gleich anschaulich über einen Ladendiebstahl wie über die größten Wirtschaftsprozesse oder Mordserien. Ihr Anliegen war es, den Lesern nicht nur die Fakten, sondern auch die Stimmungen und menschlichen Seiten eines Prozesses zu vermitteln.

Neben ihrer Arbeit reiste sie gern und viel und widmete sich auch kulturellen Ereignissen. Ihr Interesse an der Musik schlug sich auch in einem Buch nieder, das fernab des Gerichtssaals angesiedelt war: „Der Hügel kocht“ (2006) hieß ein Kochbuch, in dem sie Stars der Bayreuther Festspiele wie Siegfried Jerusalem oder Rene Kollo interviewt und nach ihren Lieblingsrezepten gefragt hatte.

Ende 2008 ging sie in Pension und hielt ihre Erinnerungen an die spektakulärsten Prozesse in dem Buch „Von Udo Proksch bis Josef F.“ (2009) fest. 2012 erschien die Geschichte einer steirischen Unternehmerfamilie unter dem Titel „Die NEUROTHiker“. Doris Piringer hinterlässt einen Sohn.