Juan Diego Florez lädt zum Benefizkonzert „Gala Latina“

Lima/Wien (APA) - Nach einem erfolgreichen Auftakt im Vorjahr lädt der Sänger Juan Diego Florez auch heuer zu einem Benefiz-Galakonzert zugu...

Lima/Wien (APA) - Nach einem erfolgreichen Auftakt im Vorjahr lädt der Sänger Juan Diego Florez auch heuer zu einem Benefiz-Galakonzert zugunsten seines Sozialprojekts „Sinfonia por el Peru“. Die am 23. April im Wiener Musikverein stattfindende „Gala Latina“ verfolge einen doppelten Zweck, erklärte er heute, Dienstag, bei einem Pressegespräch: „Dem Projekt Aufmerksamkeit verschaffen und Spendengelder sammeln.“

Florez hat das Projekt nach dem Vorbild des bekannten Musikausbildungsnetzwerks El Sistema in Venezuela 2011 in seinem Heimatland initiiert. Durch die Gründung und Organisation von Orchestern und Chören werden sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche durch Musik gefördert. Heute umfasse „Sinfonia por el Peru“ bereits 15 Zentren mit über 3.000 Schülern, erklärte der 43-jährige in Lima geborene Kammersänger, der ab Freitag (15. April) an der Wiener Staatsoper wieder als Ernesto in Donizettis „Don Pasquale“ zu erleben ist. „Manche Zentren liegen in gefährlichen Gegenden, in die man nicht ohne Begleitung gehen sollte. Es sind Oasen der Hoffnung inmitten von Red Zones.“

Das hauptsächlich über Spenden und private Sponsoren finanzierte Projekt („In Peru ist fast alles privat, öffentliche Finanzierung gibt es kaum.“) stellt kostenlos Musikinstrumente und Unterricht zur Verfügung und steht allen Kindern und Jugendlichen, nicht nur jenen aus armen Familien, offen. „Wer kommen will, kann kommen. Wir schließen niemanden aus. Letztendlich soll das Projekt zu einer Verbesserung der Gesellschaft beitragen“, so Florez, der ständig in Kontakt mit seiner Initiative steht und mindestens einmal im Jahr auch persönlich vor Ort ist.

Derzeit stehe man etwa in Verhandlung über die Finanzierung einer Vernetzung und Digitalisierung der einzelnen Zentren, die gemeinsames digitales Lernen ebenso ermöglichen soll wie das Streamen von Konzertprogrammen. Ein 180 Mitglieder zählendes Orchester, von dem Florez hofft, es möge eines Tages das beste Südamerikas werden, dient gleichzeitig auch der Ausbildung und Rekrutierung der nächsten Generation von Musiklehrern im Rahmen von „Sinfonia por el Peru“.

Eine wissenschaftliche Untersuchung belege die unmittelbaren Resultate des Projekts, hieß es bei dem Pressegespräch: Die Kinder zeigten wachsendes Selbstbewusstsein, höhere Lernbereitschaft, weniger verbale und körperliche Aggression sowie mehr Ausdauer und Kreativität. Auch das familiäre Umfeld verbessere sich durch die Teilnahme an der Initiative.

Die „Gala Latina“ am 23. April ist eine wahre Starparade von Sängerinnen und Sängern mit vorrangig spanischen- oder lateinamerikanischen Wurzeln: Begleitet von dem balearischen Symphonie Orchester mit Pablo Mielgo am Pult singen neben Juan Diego Florez die Sopranistinnen Maria Katzarava und Nadine Sierra, die Mezzosopranistinnen Elisabeth Kulman, Elena Maximova und Silvia Tro Santafé, sowie Adrian Eröd, Erwin Schrott und Simon Orfila.

Auf dem Programm stehen zunächst Ouvertüren und Opernarien von Verdi, Bizet, Massenet, Delibes und Rossini, danach Zarzuela-Arien, lateinamerikanische Lieder und beliebte Musical-Songs. Auch zur Gitarre werde Florez greifen, wurde versprochen.

ORF III zeigt die „Gala Latina“ am 22. Mai um 20.15 Uhr und wiederholt davor ein Gespräch von Barbara Rett mit Juan Diego Florez.

(S E R V I C E - „Gala Latina“: 23. April, 19.30 Uhr, Wiener Musikverein, www.sinfoniaporelperu.org; www.friends-juandiegoflorez.org; www.juandiegoflorez.com)